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PortraitDer Unermüdliche

Parteigründer und Nordfriese: Lars Schmidt Foto: Susan Guetari/Zukunft

Für seine politischen Gegner ist er „irre. Laienspieler. Vollends ab vom Kurs“. Lars Schmidt fordert vom Landkreis Nordfriesland die medizinische Versorgung auf den Inseln zu verbessern. Er initiierte 2016 das Bürgerbegehren „Zukunft. Grundversorgung Nordfriesland“ und hat nun eine Partei namens „Zukunft“ gegründet.

Die Forderungen sind klar: Gynäkologie und Geburtshilfe in Niebüll, auf Föhr und Sylt. Eine Klinik im 24-Stunden-Betrieb für Tönning. An allen fünf Klinikstandorten im Kreis rund um die Uhr Rufbereitschaft eines Kinderarztes und jede Woche eine Krebssprechstunde. „Wir müssen neu anfangen“, sagt Schmidt. „Welches junge Pärchen bleibt sonst hier?“

Seit Jahren kämpft Schmidt für die Nordfriesen. 2013 verklagte er das Land Schleswig-Holstein, nachdem die Geburtenstation in Westerland geschlossen wurde. Erfolg hatte er keinen. Eine Partei zu gründen findet er konsequent. „Ich bin zu sehr Querdenker, um mit den klassischen Parteien klarzukommen.“ Das war nicht immer so.

Mit 15 Jahren trat er der SPD bei, wurde Gemeindevertreter in Sylt-Ost und schließlich Bundesdelegierter der Arbeitsgemeinschaft der Selbstständigen. 2004 dann der Bruch mit der Partei. Man habe ihm auf einem Parteitag den Mund verbieten wollen, sagt Schmidt. Er gab sein Parteibuch zurück, behielt aber seine Mandate. „Ich bin eher ein Freund der direkten Demokratie“, sagt er.

2012 gründete er die Initiative „Zukunft Sylt“, kämpfte etwa für Wohnraum auf den Inseln oder für den Erhalt eines englischen Kinos, das letzten Endes abgerissen wurde. Zwei Jahre später wollte Schmidt Sylter Bürgermeister werden, scheiterte aber mit seiner Kandidatur.

Es gab auch Erfolge. Etwa im Februar 2016, als Schmidt mit einem Bürgerentscheid den Erhalt der Hallen zum Katastrophenschutz auf Sylt durchsetzen konnte. „Ich wusste immer, wo ich Veränderung wollte“, sagt er. In der Schule setzte er sich etwa für die Drittelparität ein. „Ich habe nicht verstanden, warum die Lehrer so viel Stimmrecht haben sollten, wie Eltern und Schüler zusammen“, sagt er. Durchsetzen konnte er sich nicht, aber er kämpfte bis zum Schluss. „Es gibt da ein friesisches Motto“, sagt Schmidt. „Lieber tot als Sklave.“ Anna Gröhn

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