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PortraitHamburgs Baumeister

Wie viel Einfluss darf ein Stifter öffentlicher Bauten nehmen, wie sehr darf er sich damit rühmen – und was bekommt er dafür? Diese Fragen hat das Wirken des wohl größten Mäzens Hamburgs in der jüngeren Zeit aufgeworfen. Der jetzt verstorbene Immobilienunternehmer Helmut Greve hat mit seinen Bauten nicht nur das Bild der Stadt geprägt, sondern ihr auch öffentliche Bauten geschenkt sowie Wissenschaft und Kunst gefördert.

Mit 30 Millionen Euro haben Helmut Greve und seine Frau Hannelore den Bau der Elbphilharmonie unterstützt – und damit den Spendenanteil, den der Senat anfangs einwerben wollte, in einem Batzen auf den Tisch gelegt. Das Ehepaar schenkte der Musikhochschule einen Anbau und dem Hauptgebäude der Universität gegenüber dem Dammtorbahnhof zwei 35 Millionen Euro teure Flügelbauten.

Dafür haben Greve und seine Frau nicht nur Dank geerntet. Studenten, die privaten Einfluss auf eine öffentliche Hochschule witterten, bewarfen ihre Gebäude mit Farbbeuteln. Der Senat wurde kritisiert, weil er den Stiftern beim Entwurf der Bauten keinerlei Bedingungen stellte.

Als sich abzeichnete, dass die Greves sich stark für die Elbphilharmonie engagieren würden, schlug sie der damalige CDU-Senat unter Ole von Beust 2005 für die Ehrenbürgerwürde vor. Dem Antrag wurde stattgegeben – bloß die Grünen moserten. „Für die einen steht die Großzügigkeit der Spender im Vordergrund, die anderen vermuten eher den Willen zur indirekten Einflussnahme“, formulierte die damalige Grünen-Fraktionschefin Christa Goetsch in der Debatte.

Zum Misstrauen trug bei, dass Greves Bauten in ästhetischer Hinsicht immer wieder Kritik hervorriefen. In den 60er- und 70er-Jahren am Bau der Hochhaus-Bürostadt „City Nord“ beteiligt, platzierte er in den 90er-Jahren einen mehrflügeligen Bürogiganten mit eingebautem Einkaufszentrum neben ein Wohnquartier.

Dass Greve zusammen mit seiner Frau Ehrenbürger wurde, war sinnig, schließlich traten die beiden bei Verhandlungen gemeinsam auf. „Mein Mann konnte die Verhandlungen strategisch führen“, sagte Hannelore Greve im Interview mit dem Hamburger Abendblatt, „ich fühlte heraus, was der andere wollte.“ Gernot Knödler

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