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Portrait Hanna PoddigDas Bewegungsgesicht

Hanna Poddig hat Verständnis für enttäuschte Atomkraftgegner - auch wenn sie mit Torten auf Jürgen Trittin werfen. Wie intelligent ist so viel Radikalität?

Hat grünen Ärger am Hals: Aktivistin Hanna Poddig. Bild: dpa

BERLIN taz | "Das intellektuelle Niveau dieser Argumentation eines Menschen, der sich selbst als Berufsrevolutionärin bezeichnet, ist beleidigend für jeden intelligenten Revolutionär." Diese Menschenschelte könnte deutlicher kaum sein. Der Sprecher der Grünen-Fraktion im Deutschen Bundestag hat diesen Satz gesagt. Und gemeint damit ist Hanna Poddig.

Die 25-jährige Vollzeitaktivistin und Buchautorin ("Radikal mutig. Eine Anleitung zum Anderssein", Rotbuch 2009) ist ein Vorzeigegesicht der außerparlamentarischen Opposition - und derzeit sind die Grünen mächtig wütend auf sie.

Am Mittwochabend wollte Poddig mit dem Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin in Hannover über Atomkraft diskutieren - über die Rolle der Grünen und den Protest auf der Straße. Doch statt schöner Argumente bekam Trittin von einem Maskierten eine fliegende Torte serviert.

Verletzt wurde der Spitzenpolitiker zwar nicht, aber ein Teil der Torte tröpfelte Trittin aufs Sakko. Weil Poddig sich nicht von dem überraschenden Kuchenwurf distanzieren wollte, zog Trittin beleidigt ab.

"Ich kann verstehen, dass manche Atomkraftgegner enttäuscht von den Grünen sind", ist Poddigs Antwort. "Der rot-grüne Atomkonsens war Nonsens. Die Grünen haben mit der Atommafia Verträge gemacht - und jetzt biedern sie sich bei der Anti-Atomkraft-Bewegung an", sagt sie einen Tag später der taz. Hat sie damit "intelligente Berufsrevolutionäre" beleidigt?

Schließlich ist sie doch eine von ihnen: Genfelder zerstören und Castoren stoppen sind ihr Tagesgeschäft. 2008 kettete sich Podding an Zugschienen, um einen Militärtransport zu stoppen - und kassierte stolz die Strafe vor Gericht dafür. Sie gibt Lesungen, hält Widerstands-Workshops und sitzt in Talkshows. Wenn Maybritt Illner und Sandra Maischberger ein Bewegungsgesicht fehlt, wird Poddig eingeladen.

Die junge, patente Frau redet langsam, sachlich - und meist lächelt sie. Damit ist die Mittlerin zwischen den Welten eine Radikale auf permanentem Grenzgang: Linke kritisieren sie für ihre Medienarbeit, die Grünen heute für ihr Radikalsein.

"Keine Rolle dieser Welt kann meine Inhalte verdrehen", sagt Poddig heute. In Talkshows lässt sie sich nur schminken, wenn die Kosmetik vegan produziert wurde. Das ist das Gesicht der Hanna Poddig. Man mag es finden, wie man will, aber welcher Berufsrevolutionär wird davon gleich beleidigt sein ?

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31 Kommentare

 / 
  • DR
    Dr. rer. Nat. Harald Wenk

    The rhetoric GRÜNEn Empire tries to strike back.

     

    Während die Argumentation von Frau Poddding durch eine ruhige fast Selbstevidenz besticht, gelingt es selbst der fiktiven Zusammenschaltung aller menschlichen Gehirne nicht, irgendeine reale erwähnenswerte Verbindung zwischen "GRÜNE" und "Berufsrevolutonär" herzustellen.

     

    Daher handelt es sich bei der Äußerung des GRÜNEn um "Giessen vom Leeren ins Leere" (Gehirne sind überall), eine intellektuelle Plage, von ganz fern (zeitlich und örtlich),

    als wirkliches Dauerprobelm gekennzeichnet.

  • BK
    Bettina Kant

    Genoss_innen, biologische Waffen sind immer zu verurteilen. Ausser bei Notwehr, dann darf es schon mal eine Torte sein, aber nur wenn es eine vegane Bio–Torte mit linksgedrehtem Joghurt ist.

  • T
    tazitus

    Ist mittlerweile bekannt, ob die Tortentat verabredet war? Falls es eine Inszenierung war, muss Frau Poddig die Frage beantworten, ob die Sahne vegan hergestellt war.

  • A
    Adipositas

    adipösen Rest! Der lieber ein großes Stück der Torte isst, anstatt sie zu werfen!

     

    Diese andauernde Distanzierung von irgendwas bringt doch keinem was.

  • S
    soso

    Wer mit der Atomkraft pennt, geh;rt doch zum Establishment! Was die Gr[nen an Hannah Poddig aufregt, ist ihre Radikalit't, Prinzipientreue und Geradlinigkeit. Ja, sie ist das schlechte Gewissen einer Partei, die sich im Marsch durch die Institutionen so verbogen hat, dass sie kaum mehr wiederzuerkennen ist. Es ist ein echtes Armutszeugnis f[r alle Politiker, wenn sie sich [ber diese mutige Frau aufregen. Was kann ihr etwas vorwerfen_ und was_

    Dass sie ihre Rechte und Pflichten und das Diktum ~Der Staat ist f[r die Menschen da, nicht umgekehrt!~ beim Wort nimmt_

    Ich finde diese Frau bewundernswert und w[nsche uns allen so viel Mut und Kompromisslosigkeit!

  • T
    Tortenliebhaberin

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    Anstatt sich über den Tortenwurf zu erregen,

    sollte mannfrau sich über den Verrat der Grünen aufregen, die den faulen Atomdeal mit auf den Weg gebracht haben und ihr grünes Fähnchen je nach Machtvorteil in den Wind hängen. Das Tortenmanöver lenkt ab vom Wesentlichen und dieses heißt: Abschalten - jetzt und sofort!

  • L
    L-P

    Ich kann die Reaktion von Herrn Trittin gut verstehen, wäre aber sitzen geblieben und hätte versucht, über Respekt gegenüber der Meinung von anders Denkenden zu sprechen. Wie will ich Verständnis für mein Anliegen wecken, wenn ich meinen Gegenüber per se zum Gegner erkläre? Dahinter stecken entweder Arroganz, Überheblichkeit, Unwissen oder mangelnde Empathie.

     

    Wie Frau Poddig die Klima- und Umweltkrise zu überwinden gedenkt, darüber habe ich von ihr bisher wenig bis nichts Konkretes gehört. Kritisieren ist eben einfacher, als Lösungen zu erarbeiten. Denn dazu muss man in erster Linie die Bereitschaft und den Willen mitbringen, anderen Menschen zuzuhören.

     

    Die Haltung von Frau Poddig wirkt auf mich eher so: "Entweder auf meine Weise oder gar nicht."

    Diese Argumentation überzeugt mich nicht.

  • SG
    Sven Gormsen

    Soso, da findet die "patente" Frau den Tortenanschlag gut, weil der "beleidigt abziehende" Trittin mit der "Atom-Mafia" überhaupt nur verhandelt hat. Und deshalb muss er auch einen Tortenwurf einstecken. Was wäre denn im Artikel gestanden, wenn Herr Trittin Frau Poddig eine gelangt hätte, weil er ihre Auffassung total bescheuert fand? Das Ekligste an solchem Argumentationsniveau ist nicht der Tortensaft, sondern die rechthaberische Attitüde, dass wer eine, und sei es nur leicht, abweichende Meinung vertritt, in jedem Fall Schläge oder Schlimmeres "verdient" hat. Das was falsch und was richtig ist, wissen wir, und das Falsche gehört bestraft. Danke, dass es nur Torte war.

    Frage am Rande: Werden nach dem "radikalen" Einsatz von Tortenwerfer und Poddig jetzt die AKWs früher abgeschaltet?

  • G
    gnudung

    radikal sein (von lat. radix = die wurzel) bedeutet grundlegende und nicht nur oberflächliche veränderung zu wollen.

    das hat nichts damit zu tun, veränderung gewaltsam herbeiführen zu wollen.

    z.b. war mahatma gandhi radikal in seinem streben nach gewaltfreiheit.

    um menschen zu diffamieren, die die gesellschaft an der wurzel verändern wollen, werden gewalttätige demonstranten von den boulevardmedien gerne per se als radikale bezeichnet.

    das führt zum trugschluß radikale seien gewaltbefürworter.

    diesem irrtum unterliegt anscheinend auch der autor dieses artikels, martin kaul, wenn er behauptet, die grünen würden hanna poddig für ihr radikalsein kritisieren.

    die grünen selber sind in vielen ansichten radikal und so kritisieren sie nicht ihr radikalsein, sondern daß sie gewalt als teil der diskussionskultur für legitim hält.

    sich in diesem zusammenhang von gewaltbefürwortern zu distanzieren ist nicht "beleidigt" sondern konsequent.

    all das hat der autor entweder nicht verstanden oder er polemisiert mit absicht, d.h. auf propagandistische art und weise, zu gunsten der protagonistin.

    radikal pazifistische menschen und befürworter der gewaltfreien kommunikation würden beides wahrscheinlich bedauern...

  • J
    Joe

    Taz: "Weil Poddig sich nicht von dem überraschenden Kuchenwurf distanzieren wollte, zog Trittin beleidigt ab."

     

    In Wirklichkeit sagte sie kurz nach der Aktion: "Ich finde die Aktion nicht schlecht", und bezeichnete sie als angemessene Reaktion auf die Darstellung der Grünen als Teil der Antiatombewegung.

     

    Es gibt wohl durchaus geschicktere Formulierungen in dieser Situation...

     

    Sie hätte sich kein Stück verbiegen müssen um die Aktion zumindest zeitlich als unpassend zu bezeichnen, da man sich gerade in einer inhaltlichen Diskussion befindet.

     

    Hanna, immer schön daran denken, dass wir eine BREITE MASSE gegen Atomkraft brauchen, die durch solche Aktionen und Aussagen abgeschreckt wird.

  • E
    Ehrenfried

    Tät mich nur interessieren, was solche "Berufsrevolutionäre" nach gelungener Revolution vorhaben? Etwas arbeiten gehn, wohl eher nicht? Vermutlich frißt die Revolution danach mal wieder ihre Kinder. Ich halte diese ganze neurotische Anti-Gehabe für eine besonders dekadente Art von Arroganz. Zuviel Freizeit und zuviel Geld sind eben nach wie vor kein Ersatz für gute Erziehung.[römisches Sprichwort]

     

    (Und an @Kommentator noch: Ich habe verstanden, was Sie meinten. Aber wir wollen doch das Steuerzahlen an sich mal nicht voreilig so herabwürdigen, als wär es der Anfang aller Dekadenz!)

  • H
    halil

    Nicht der Tortenanschlag hat Trittin empört, sondern die Reaktion von Frau Poddig, die ihn als personifiziertes schlechtes Gew3issen daran erinnerte, was für ein Radikalopportunist er inzwischen geoworden ist.

  • G
    gerdos

    Der Name Trittin steht für Kriegseinsätze der Bundeswehr und für die Lagerung von Atommüll an den Standorten der einzelnen AKWs. Ist das keine Gewalt?Das Geschrei und der Protest gegen der derartige "militante" Aktionen kommt oft aus den Mündern von Figuren, die jede Gewalt für segensreich oder wenigstens für akzeptabel, weil ›unumgänglich‹ halten, wenn sie nur vom bürgerlichen Repressionsapparat – ob Armee oder Polizei –ausgeübt wird und ihrem System dienlich sind.

     

    Anders verhielten sich die Grünen in den Jahren nach ihrer Gründung, als der Hessen-Landatgs-Abgeordnete Frank Schwalba-Hoth (Trittin war damals -glaub ich -noch beim KB in Göttingen) einen US-General mit Blut bespritzte. Ob die Grünen das damals wohl gut fanden!!!? Später ist Frankiboy Umwelt-Lobbyist in Brüssel mit besten Kontakten – auch zu Nato-Militärs geworden.

  • SV
    Sebastian Vollnhals

    Tortenwürfe habe eine lange politische Tradition. Siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Tortenwurf

     

    Wenn Jürgen Trittin das nun als Vorwand nimmt, sich auf billige Weise der Kritik am rotgrünen "Atomausstieg" zu entziehen, gibt er sich damit vollends der Lächerlichkeit preis.

     

    Es ist interessant, dass da sofort ein Distanzierungsreflex eintritt anstatt einen souveränen Umgang mit dieser subversiven Aktionsform zu finden. Darüber zu lachen wäre der beste Umgang gewesen, darüber zu heulen zeugt nur von einer nicht vorhandenen Kritikähigkeit.

     

    Darf ein Tortenwurf lustig gefunden werden? Ich finde ja.

  • K
    Kundrie

    Mit einer Torte auf einen Politiker werfen gilt schon als Gewalt? BITTE?? Da müssen sofort alle Stummfilm-Slapstick-Filme der Laurel&Hardy-Ära auf den Index gesetzt werden, mein Gott, was waren wir als Kinder doch für gewalttätigen Machwerken ausgesetzt! Und nicht zu denken, welche immensen Schäden später das legendäre "Alles nichts oder" bei Jugendlichen hinterlassen hat, wo ja nicht nur eine, sondern diverse Torten auf die zugegeben sich freiwillig zur Verfügung gestellt habenden Gäste geschmissen wurden! Hella von Sinnen und Hugo Egon Balder gehören umgehend verhaftet!

     

    Sorry, aber ein Politiker, der nicht mal eine Torte zu nehmen weiß und eine Diskussion abbricht, weil sich die Mitdiskutantin nicht stehenden Fußes von dem Wurf distanziert, enttarnt sich doch als peinliches, schnell beleidigtes Würstchen ohne jede Souveränität. Es wurden andere schon mit Eiern oder Farbbeuteln beworfen oder gar, ich meine mich zu erinnern, tätlich angegriffen - und haben sich nicht so angestellt.

     

    Ich für meinen Teil wäre froh, wenn mich mal jemand mit einer Torte beschmisse, und würde mir fröhlich die Sahne vom Revers lecken. Das ist doch mal eine nette Geste! Echter Protest und echte Radikalität sähen anders aus.

     

    Aber einige Kommentare hier entbehren ja auch nicht der - unfreiwilligen? - Komik.

  • P
    p.pertig

    Hanna Poddig ist scheinheilig und falsch!

     

    Man kann nicht körperliche Gewalt gegen Menschen akzeptieren (sogar für "gut" befinden) und gleichzeitig sich als Fundamentalkritiker aufführen, wenn es um Gewalt von Konzernen und Staaten geht.

     

    Die Veranstaltung war als DISKUSSION geplant und nicht als handgreiflicher Schlagabtausch! Wenn die selbstherrliche Madame auf körerliche Auseinandersetzungen steht, soll sie mal zu einer Prügelei einladen - sicher werden sich zahlreiche Menschen finden, die auf sowas stehen. Nur wäre sie 1. selber zu feige dafür und würde 2. die Erste sein, die dann zu heulen anfängt und ihre handgreiflichen Gegner bei der Polizei verklagt.

     

    Die Dame sollte auch mal die Frage beantworten, wie SIE wohl selber reagiert hätte, wen jemand gegen sie vorgegangen wäre. Wäre sie dann immernoch dumm grinsend sitzen geblieben und hätte gesagt, dass sie das "gut" findet? NEIN, ein und dieselbe Aktion findet sie nur dann gut, wenn sie gegen andere gerichtet ist.

     

     

    Und der Autor des Artikels sollte sich bitte mit persönlichen Falsch-Interpretationen zurückhalten. Trittin war NICHT "beleidigt", sondern im Gegensatz zu Poddig konsequent! Trittin hat vollkommen souverän reagiert!!

     

    Man fragt sich übrigens auch warum die Fundis so dumm sind und ihnen nahestehenden Gruppen schaden wollen?? Wieso bekämpfen diese Spinner nicht den wirklichen politischen Feind in den rechtskonservativen Parteien?

  • IN
    Ihr NameDieter

    Es gibt einen sehr guten Satz eines großen Mannes, eines großen Demokraten. Er war einmal erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, Prof. Dr. Herbert Weichmann:

    "Wir müssen alle toleranter werden. Aber die Toleranz darf niemals die Intoleranz anderer Tolerieren!"

    Frau Poddig hat sich selbst in verschiedenen Shows so präsentiert wie sie ist. Unbelehrbar, selbstgefällig und auch hier hat sie gezeit, was sie wirklich ist!

  • IN
    Ihr NameDieter

    Es gibt einen sehr guten Satz eines großen Mannes, eines großen Demokraten. Er war einmal erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, Prof. Dr. Herbert Weichmann:

    "Wir müssen alle toleranter werden. Aber die Toleranz darf niemals die Intoleranz anderer Tolerieren!"

    Frau Poddig hat sich selbst in verschiedenen Shows so präsentiert wie sie ist. Unbelehrbar, selbstgefällig und auch hier hat sie gezeit, was sie wirklich ist!

  • GH
    Grün hinter den Ohren

    1) Hanna Poddig hat weder "Beruf" noch "Familie". Sie kämpft einen postpubertären Kampf, wenn auch viele Ihrer Themen die meinen sind, so sind die Mittel und Methoden nicht die meinen - das Gutheißen von "Torte ins Gesicht" als "Kompromissvorschlag" an die Grünen disqualifiziert sie - ihr Protest ist damit unglaubwürdig. Sie sollte erwachsen werden und die Größe besitzen sich von Ihrer infantilen Aussage distanzieren.

     

    2) Wenn mit radikal die chaotischen Pseudoprotestmethoden des Schwarzen Blocks gemeint sind, oder gar rechtfertigende Post-68er-RAF-Romantik, kann ich mich nicht deutlich genug von dem Begriff "Radikalität" distanzieren. Das ist doch genau so bescheuert wie der Neonazi-Mopp!

     

    3) Hanlons-Gesetzt: Schreibe nichts der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.

     

    4) Nun da wir wissen, dass nur intelligenter Protest was nutzt, sollten wir an der Evolution der Gesellschaft und nicht an der "Revolution" arbeiten.

     

    Schönen Tach´ noch..

  • A
    Alvaro

    deutsch - taz

    Kleines Wörterbuch der Schadenfreude.

     

    Jemanden körperlich von hinten angreifen = eine fliegende Torte servieren

    Gewalt ausdrücklich begrüßen = sich nicht distanzieren wollen

    Auf Gewalt sachlich reagieren = beleidigt abziehen

  • D
    denninger

    Aber sicher wird sie das "Bewegungsgesicht" bleiben; "Sex sells" eben auch im revolutionären Lager

  • S
    Selkie

    Wer braucht Hanna Poddig als Aushängeschild ? Nichts gegen ihre Person oder die Aktionen, doch als "Bewegungsgesicht" fallen mir auf Anhieb ein Dutzend WendländerInnen über 50 ein, die einfallsreicher in ihrem Protest und weniger Medienkompatibel sind. Leider sind die am besten geeigneten auch die welche es am wenigsten nötig haben.

  • HC
    holden caulfield

    Die naive Radikalität von Hanna Poddig ist die eines Menschen, der ein verantwortungsloses Leben führt. Ohne Familie, ohne Beruf kann sie eine Minderheitenmeinung vertreten, die nur für sie steht. Trittin ist Politiker, er muss auch an die denken, die vielleicht mit dem Auto zur Arbeit fahren müssen, die Kompromisse machen müssen, um ihre Kinder zu ernähren. Ein solches Denken ist Hanna Poddig fremd. Vor diesen Berufsrevolutiuonären bewahre uns bitte der liebe Herrgott.

  • H
    Hurzzz

    Den Wurf eines Beutels voll Joghurt nicht zu verurteilen gilt heute schon als radikal?

    Nee nee Freunde, wirklich radikal wär aber ganz anders ...

  • M
    Mensch

    Ob das intelligent ist oder nicht, ist die falsche Frage. Menschen sind unterschiedlich und drücken ihren Protest auf unterschiedliche Art und Weise aus. Die individuellen Aktionsmögichkeiten ligen zwischen Martin Luther King und Malcom X.

  • HD
    Hans Dampf

    Prinzipiell dagegen zu sein mag ja unterhaltsam sein, aber hat sie denn auch LÖSUNGEN und ALTERNATIVEN für das, was sie so vehement verteufelt?

  • R
    reblek

    "... auch wenn sie mit Torten auf Jürgen Trittin werfen." - Mit Verlaub, es war eine einzige, aber die Übertreibung mit dem Plural ist wohl eine Pflichtübung der Damen und Herren von der schreibenden Zunft. Aber eigentlich eher ein Nachweis, dass sie die Realität nicht korrekt wahrnehmen.

  • UD
    Ulf Dunkel

    Hanna Poddig wollte mit Jürgen Trittin diskutieren.

    Jemand anders warf ihm ne Torte ins Gesicht.

    Sie findet das gut.

     

    Und Jürgen Trittin geht mit dem Kommentar, dass jemand, der Gewalt gegen seine Mitdiskutanden gut findet, die Diskussionsgrundlage damit aufgibt.

     

    So what?

     

    Ich sehe Jürgen Trittins Reaktion nicht als "beleidigt" an, sondern als reif und souverän.

     

    Natürlich wäre es sinnvoller gewesen, mit Hanna Poddig und vielen anderen Atomausstieg-Frustrierten zu diskutieren, welche Rolle die Grünen dabei seit 1998 in Regierungsverantwortung gespielt haben. Aber wer sich dann so doof auf die Seite einer vermummten Einzelperson stellt, die nicht diskutieren will, darf sich anschließend nicht wundern.

     

    Im Übrigen bin ich nach wie vor froh, dass Trittin und die Grünen szt. so lange am Atomkraftausstiegsgesetz gefeilt haben, damit es so wasserdicht wie nur irgend möglich gegen die Versuche von Schwarz-Gelb ist, den Ausstieg zu kippen. Wäre das mit heißer Nadel gestrickt worden, wäre der Ausstieg längst passé. - Das scheinen viele Aktivisten vergessen zu haben oder schlicht nicht sehen zu wollen. Natürlich wäre mir ein sofortiger Ausstieg auch lieb, immer noch.

     

    Aber die Gesellschaft hatte sich bis auf wenige ja längst mit dem vereinbarten Ausstiegskonsens abgefunden und freute sich auf die nächsten abzuschaltenden AKWs. Wer aber hat das Fass wieder aufgemacht? Schwarz-Gelb. Wann kriegen die Torten ins Gesicht oder setzen sich mit Aktivisten an einen Tisch?

  • J
    Jonas

    Sie verdrehen hier die Argumente, Herr Kaul!

    Niemand hat behauptet dass Atomkraftgegner keinen Grund hätten enttäuscht zu sein oder dass es eine entsprechende Aussage an Intelligenz mangeln ließe.

    Die Kritik an Frau Poddig bezog sich auf ihre Aussage, dass diese Art von Gewalt ein "legitimes Mittel sei, um Kritik in die Öffentlichkeit zu tragen" - worauf Sie nicht mal am Rande eingehen!

  • H
    Hugo

    "Verletzt wurde der Spitzenpolitiker zwar nicht, aber ein Teil der Torte tröpfelte Trittin aufs Sakko."

     

    Ouh mein Gott, diesen äußerst brutalen Terroranschlag, müssen wir mit allen möglichen Mittel Bekämpfen, am besten vorsoglich schon einen Atomschlag vorbereiten. Trittin hätte von der Torte schwer verletzt werden können, ja er hätte gar ersticken können, wenn ihm Sahne in die Nase gespritzt werden können.

     

    Jetzt mal im Ernst was soll der ganze Scheiß?? Warum wird so getan als würde es sich um einen Terroranschlag handeln?? Warum wird wegen versuchter Körperverletzung ermittelt, obwohl Trittin keine Anzeige erstattet hat und es sich lediglich um ne Torte handelte??? Oder fallen Torten künftig unters Waffengesetz?? Bald werden Leute auf Demos nach Torten durchsucht oder was??

    Die "Torten-Attacke" mag vielleicht nicht die intelligenteste politische Auseinandersetzung sein, aber Schaden tut sie auch keinem, nichtmal Trittin...

  • E
    Eisvogel

    Radikalität, HA HA HA.

     

    Der Punkt ist, dass all dies gerade NICHT radikal ist. Radikal bedeutet viel mehr Verzicht und Risiko als sich so ein Studentenmilieu überhaupt vorstellen mag.

     

    Lächerlich.