Porträt: Der Unverzichtbare
Schlafen – das sei sein liebstes Hobby. Das hat Domagoj Duvnjak zumindest einmal in einem Fragebogen seines Vereins, dem Handball-Rekordmeister THW Kiel, angegeben. Das mag zunächst verwundern, angesichts der enormen Dynamik, welche der 28 Jahre alte Kroate in das Spiel der „Zebras“ einbringt. Aber wer in Partien so viel leistet wie Duvnjak, hat auch jedes Recht dazu, danach einfach zu schlafen.
Ohne den Weltklasse-Spieler Duvnjak wäre der erfolgsverwöhnte Verein aus der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt wohl nicht mehr in der Position, sich noch Hoffnungen auf den 21. Gewinn der deutschen Meisterschaft machen zu dürfen. Mit ihren 32:4 Punkten befinden sich die Kieler in Schlagdistanz zur SG Flensburg-Handewitt und dem Titelverteidiger Rhein-Neckar Löwen. Nach der WM-Pause geht es für den THW in der Bundesliga im ersten Pflichtspiel des neuen Jahres dann fast schon um alles. Am 8. Februar steht das Nordderby in Flensburg an.
Mit einem Sieg wäre für die Kieler nach der 26:29-Heimniederlage kurz vor Weihnachten gegen die Löwen wieder sehr viel im Lot. Folgt aber die nächste Niederlage gegen einen direkten Konkurrenten, dürfte es das schon gewesen sein mit den Chancen auf die Meisterschaft.
Duvnjak spielt derzeit so dominant wie noch nie. Die THW-Führung hat den Vertrag mit dem Spielmacher längst vorzeitig um drei weitere Jahre bis zum 30. Juni 2020 verlängert. Für Trainer Alfred Gislason ist Duvnjak ein „Handballer mit überragenden Fähigkeiten“.
Der 1,98-Meter-Mann ist auf dem Spielfeld der verlängerte Arm des isländischen Erfolgstrainers. „Dule hat eine hohe Spielintelligenz, ein großes Durchsetzungsvermögen und ist in der Abwehr wie im Angriff gleichermaßen stark“, sagte Gislason damals.
Geschäftsführer Thorsten Storm nannte den ehemaligen Hamburger, der mit dem HSV Meister, DHB-Pokalsieger und Champions-League-Gewinner wurde, „einen der begehrtesten Rückraumspieler der Welt und einen zentralen Baustein für die Weiterentwicklung unserer jungen Mannschaft“.
Auch in der kroatischen Nationalmannschaft ist der „Welthandballer 2013“ eine feste Größe. Mit dem Team hat er in den Jahren 2008 und 2010 jeweils EM-Silber und im Jahr 2009 einmal WM-Silber gewonnen. Er träumt davon, dass es endlich Gold bei einem Turnier wird.
In Kiel hoffen sie dagegen vor allem darauf, dass Duvnjak ohne Verletzung von der Weltmeisterschaft in Frankreich zurückkommt. Ohne ihn scheint der Gewinn von Trophäen in dieser Saison kaum möglich zu sein. gör
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