Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
@Eva: Bitte ... wo wird die Celine denn schlechtgemacht in diesem Beitrag?
Ich finde es schade, dass Celine Dions Leistung und ihr Können nicht gewürdigt werden. Außerdem hat sie nicht 3 Jahre sondern 5 Jahre in Las Vegas gespielt und es ist verdammt nochmal ne Leistung dass die Show jeden Abend ausverkauft war. Wisst ihr nicht was ihr über sie schreiben sollt dass sie ständig schlecht gemacht wird? Nur weil sie keine Skandale hat, müsst ihr so ein Mist erfinden? Und euch an allen aufgeilen? Schreibt doch auch mal positive Sachen ohne Ironie. Ich kann und will nicht verstehen dass sie immer verspottet wird. Ich war übrigens in HH beim Konzert und fand es klasse. So ein Talent hat selten jemand und wenn Coverversionen gut sind warum nicht? Es war ne geile Show und ich hab sie sogar vor der Show getroffen ohne Starallüren wie so viele Stars...
Ich finde es sehr schade das soviele negative Komentare zu Celine abgegeben werden! Ich war auch bei dem Konzert und ich muß sagen, das sich jeder Cent gelohnt hat!Und ich bin auch jetzt noch,nach über 2 Wochen beeindruckt! Diese Stimme einmal live erleben zu dürfen,war der Hammer!Ich kann nur sagen, wenn Ihr es besser könnt, dann bitte, keiner hält Euch auf! Doch bekommt Ihr 16.000 Fans zusammen?
Ihren Kommentar hier eingeben Der Heike ist zuzustimmen. Celine Dion hat über eine Stunde lang das gleiche Stück gegeben, nämlich Coverversionen im Celine-Dion-Style. Als Zugabe kam dann der Titanic-Song (My Heart will go on oder so). Das war ein echt übles und langweiliges Konzert, die 115 Euro für die Karte hätte ich sparen können. Und ich bin immerhin eigentlich ein Fan. Umso mehr hat mich der Artikel interessiert, denn was da geschrieben steht, dass wusste ich gar nicht. eline Dion wurde übrigens gerade für die schlehteste Coverversion ausgezeichnet.
nicht 'leider' sondern 'glücklicherweise' !
Leider verrät der Artikel wenig über die eigentliche Darbietung in der Waldbühne.
In Paris steigen die Parkgebühren drastisch. Besitzer:innen von schweren, großen Wagen müssen blechen. Bürgermeisterin setzt auf Verkehrswende.
Pop-Sirene Celine Dion in Berlin: Der Gipfel der Traurigkeit
Am Donnerstagabend trat Celine Dion in der Berliner Waldbühne auf - und verwandelte prompt 16.000 erwachsene Menschen in quietschende Teenager.
Mühsal des irakischen Volkes in ihren Songs: Celine Dion in Berlin. Bild: ap
Als Celine Dion am Donnerstagabend um 20.33 Uhr die Bühne betritt, ist die Stimmung prächtig. Die 16.000 Zuschauer in der fast ausverkauften Berliner Waldbühne wissen, dass die deutsche Nationalmannschaft soeben gegen Kroatien verloren hat, und es ist ihnen herzlich egal. Seit vor einer dreiviertel Stunde der Support Act unter respektablem Applaus die Bühne verlassen hat, rollt alle paar Minuten La Ola, dazwischen wird rhythmisch geklatscht. Es ist surreal. 8.000 Paare im Alter von 35 Jahren an aufwärts springen von ihren Sitzen hoch und schreien, kreischen und quietschen, als seien sie Teenager
Dies ist das erste von sechs Konzerten, die Celine Dion während ihrer Welttournee "Taking Chances" in Deutschland gibt. Der erste Song ist ein Cover - "I drove all Night", ursprünglich stammt er von Roy Orbison. Eine Menge weiterer Songs werden Coverversionen sein: von Queen, Tina Turner, James Brown, Jennifer Rush. Diese Songs waren schon Hits, bevor sie mit Celine Dion erneut welche wurden.
Das erklärt noch nicht, warum sie eine der erfolgreichsten internationalen Künstlerinnen ist. Ihr Album "Falling Into You" aus dem Jahr 1996 ist eines der zehn meistverkauften Alben aller Zeiten, gleich nach "Sgt. Peppers Lonely Hearts Club Band" von den Beatles. Sie hat mehr Alben verkauft als Madonna, mit der sie durch einen Vorfahren namens Zacharie Cloutier verwandt sein soll. Drei Jahre lang trat Celine Dion viermal die Woche in Las Vegas auf, in einem Theater, das extra für diese Show gebaut worden war. Sie hat neben etlichen Branchenpreisen den Respekt der Visionäre des US-Musikestablishments gewonnen, von Phil Spector, Rick Rubin, Timbaland oder Prince, der ihre Show gleich dreimal besuchte. Obwohl die Dion also überaus erfolgreich ist, wird sie vielerorts als eine Art Anti-These zur Popmusik wahrgenommen, so, als stehe sie irgendwie außerhalb dieses Bereichs.
Dabei war es doch immer auch heilige Pflicht des Pop gewesen, den verborgenen Genius des Unterschätzten zu artikulieren. Ein US-Kritiker formulierte es so: Dion mache zu "lausige Musik, um darüber ein ästhetisches Urteil abgeben zu können". Celine Dione zu hassen, sei mehr als eine ästhetische Wahl, nämlich eine ethische. Es bedeute, sich über ihre Fans zu erheben, die zu Dions Musik "ihren ersten Kuss hatten, ihre Oma beerdigten oder aus Liebeskummer unter Tränen zusammenbrachen".
Mit dem fast übermenschlichen Schalldruck ihrer fünf Oktaven umfassenden Stimme macht Celine Dion Weltmusik - in einem ganz anderen Sinn, als es dieses Wort nahelegt. In Ghana, wo die "öffentliche Zurschaustellung von Zuneigung zwischen nichtverheirateten Paaren" ein traditionelles Tabu ist, spielen die Autoradios der Taxifahrer Celine Dion als Musik eines permanenten Valentinstages. Als der kanadische Kulturminister 1998 China besuchte, um über Diversität im Angesicht der Globalisierung zu sprechen, verlangte die chinesische Regierung offiziell eine Chinatour mit Celine Dion.
In Jamaica avancierte ihre Musik voll aufgedreht zur "Soundtapete in üblen Nachbarschaften", wie ein US-jamaikanischer Kritiker berichtet: "Einmal spielte ein DJ einen Celine-Dion-Song, und die Menge drehte total durch. Einige Leute fingen an, in die Luft zu schießen." Und ein irakischer Künstler sagte einer amerikanischen Tageszeitung: "Alle lieben Celine Dion. Sie sehen in ihr den Gipfel der Traurigkeit. Ihre Lieder sprechen von der Mühsal des irakischen Volkes." Keine Überraschung, dass auch die amerikanischen Sender im Irak Celine Dion spielen, "um die sanftere Seite des Westens zu zeigen".
Übrigens: Am 22. Mai 2008 wurde Celine Dion vom französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy zur Ritterin des Ordens der Ehrenlegion ernannt.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Kommentar von
Heinrich Dubel
mehr von
Heinrich Dubel