: PolizistInnen in Gangsterautos
■ Gewerkschaft der Polizei will an den Besitz von Kriminellen
Der Polizei steht das Wasser bis zum Hals: Zuwenig KollegInnen müssen sich um zuviel Arbeit mit zu schlechter Ausrüstung kümmern. Dies ließe sich ändern, meint Albert Marken, Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP). Der Polizei könnten Dinge, die Kriminelle bei ihren Taten benutzt haben, übereignet werden.
Diese Idee ist nicht neu und bereits in Strafprozeßordnung und Strafgesetz festgelegt. RichterInnen können das Eigentum von verurteilten Kriminellen als „Nebenstrafe“ konfiszieren. Bislang legte die Justiz Autos, Computer oder Telefonanlagen still, versteigerte sie später. Der Erlös und die bei Rauschgiftdelikten erklecklichen Geldbeträge wandern in die Kasse des Finanzsenators.
„Geeignete Fahrzeuge müssen für die Polizei umgerüstet werden“, sagt Marken. Aber es gehe nicht an, daß „Polizisten mit Pfeil und Bogen hinter organisierten Kriminellen her sind“. Marken will daher nach der Sommerpause mit Innensenator Bortscheller reden. Auch die Gerichtsverfahren müßten beschleunigt werden: Bislang stehen die Autos drei Jahre rum, bis die Verfahren abgeschlossen sind. Polizeisprecher Pucknert hält die Idee für „nicht praxisbezogen“. Kriminellen könne Eigentum nur selten zweifelsfrei nachgewiesen werden. ufo
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen