■ Polizeiskandal: Schüsse auf Anwalt der Suspendierten
Der Hamburger Rechtsanwalt Walter Wellinghausen (50) wurde gestern morgen von einem Unbekannten durch einen Schuß in den Oberschenkel leicht verletzt. Wellinghausen hatte tags zuvor die Vertretung mehrerer der 27 Polizisten übernommen, die im Zuge des Polizeiskandals vom Dienst suspendiert wurden. Über einen direkten Zusammenhang damit lagen bis Redaktionsschluß noch keine gesicherten Erkenntnisse vor.
Der Täter hatte dem Juristen vor dessen Kanzlei aufgelauert. Als Wellinghausen gegen 6.10 Uhr dort eintraf, trat der Mann plötzlich aus dem Dunkel hervor. Aus rund zwei bis drei Metern schoß er aus einem Revolver drei Mal gezielt auf den Anwalt. Eine Kugel traf Wellinghausen ins Bein. Der Täter, ein nach ersten Erkenntnissen der Polizei „30 bis 40 Jahre alter Mann südländischen Aussehens“, konnte unerkannt flüchten. Wellinghausen wurde mit einem Oberschenkeldurchschuß im AK St. Georg operiert und befindet sich nach Angaben seiner Kanzlei bereits „auf dem Weg der Besserung“.
Obwohl die Mordkommission die Ermittlungen übernommen hat, geht die Polizei nicht von einem Mordan-schlag aus. „Die Schüsse waren offenkundig als Warnung gedacht“, so Polizeisprecher Hartmut Kapp. „Aus der Entfernung einen Menschen nicht zu treffen, da gehört schon einiges zu.“
Wellinghausen vertrat in der Vergangenheit mehrere Beamte der umstrittenen „16E“-Schicht. Polizeisprecher Kapp bestätigte: „Damals bekam Wellinghausen Drohanrufe.“ kva
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