Polizeigewerkschaften streiten sich: Schießen oder nicht schießen?
Mit Gummigeschossen auf Randalierer schießen dürfen? Muss sein, findet die Deutsche Polizeigewerkschaft; in einer Demokratie nicht hinnehmbar, kontert die Gewerkschaft der Polizei.
DÜSSELDORF dpa | Die Polizeigewerkschaften streiten sich um den Einsatz von Gummigeschossen gegen Randalierer. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) kritisierte die Forderung des Vorsitzenden der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, die Einsatzkräfte bei Demonstrationen mit dieser speziellen Munition aufzurüsten.
„Wer Gummigeschosse einsetzen will, nimmt bewusst in Kauf, dass es zu Toten und Schwerverletzten kommt. Das ist in einer Demokratie nicht hinnehmbar“, sagte der NRW-Landesvorsitzende der GdP, Frank Richter, am Dienstag in Düsseldorf.
Wendt hatte sich gegenüber der Bild-Zeitung für einen Einsatz der Distanzwaffen ausgesprochen. „Wenn Wasserwerfer nicht mehr reichen, muss die Polizei als Antwort auf die Steine, Brandsätze und Stahlkugeln der Demonstranten Gummigeschosse einsetzen.“ Anlass der Forderung waren schwere Krawalle in Hamburg am vergangenen Samstag.
Bei einem Nazi-Aufmarsch attackierten Demonstranten aus der linken Szene Polizisten mit Flaschen und Böllern. Dabei wurden 38 Beamte verletzt. „Die linken Chaoten sind rücksichtslos und brutal gegen die Einsatzkräfte der Polizei vorgegangen. Offenbar schrecken sie nicht einmal mehr davor zurück, Polizisten zu töten“, sagt Wendt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Abschiebungen syrischer Geflüchteter
Autokorsos und Abschiebefantasien
Partei stellt Wahlprogramm vor
Linke will Lebenshaltungskosten für viele senken
Paragraf 218 im Rechtsausschuss
CDU gegen Selbstbestimmung von Frauen
Sturz des Syrien-Regimes
Dank an Netanjahu?
Nach dem Sturz von Assad in Syrien
Türkei verkündet Erfolg gegen syrische Kurden
Greenpeace-Vorschlag
Milliardärssteuer für den Klimaschutz