Polizei vermutet Umdenken in der linksextremen Szene : Deutlich weniger Brandanschläge auf Autos
Die Brandanschläge von Linksautonomen auf Autos sind in diesem Jahr deutlich zurückgegangen. Bis Ende Juli (Stand 28.7.) wurden laut Polizei in Berlin 39 Autos von politisch motivierten Tätern angezündet oder durch Flammen beschädigt. 2009 wurden insgesamt knapp 300 Autos abgefackelt. Die taz hatte bereits im Januar über einen deutlichen Rückgang bei den von der Polizei als politisch motiviert eingestuften Brandanschlägen berichtet.
Die Polizei vermutet, dass es in der linksextremen Szene offenbar ein „Umdenken“ gegeben hat. Schon länger habe man festgestellt, dass es Aufrufe gegen Brandanschläge gebe, weil „Unschuldige“ getroffen würden, sagte ein Polizeisprecher. Außerdem sei der Rückgang auch eine „positive Auswirkung der polizeilichen Maßnahmen“. Es gab Zivilstreifen, Videoüberwachungen und einige Festnahmen. Angeklagte mit angeblich politischen Motiven wurden bisher jedoch stets freigesprochen.
In diesem Jahr wurden laut Polizei bei 23 Anschlägen 32 Autos angezündet und sieben Danebenstehende beschädigt. 2009 zählte die Polizeistatistik 145 Fälle mit 221 direkt angezündeten Autos und 74 weiteren Beschädigten. (dpa, taz)