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Archiv-Artikel

Polizei diskriminiert „Schwuchteln“

Betr.: „Nachts am Eck“, taz bremen vom 15. 8. 2007

Wie der Artikel „Nachts am Eck“ zeigt, verwenden Einsatzkräfte der Bremer Polizei den Begriff „Schwuchtel“ oder „Du stinkst“ zur Einschüchterung. Wie ist es einem Polizeibeamten im Eifer des Geschehens möglich gewesen, die sexuelle Orientierung so schnell zu erfassen? Und was hat diese mit dem eventuellen Straftatbestand zu tun? Wie ist es um die Sicherheit der „Schwuchtel“ in Bremen bestellt? Wohl sehr schlecht. Die Verwendung des Begriffs „Schwuchtel“ ist Ausdruck einer ablehnenden und verletzenden Haltung gegenüber einer Minderheit. Diejenigen, die den Begriff verwenden, zeigen nicht die notwendige Toleranz gegenüber homosexuellen Lebensweisen – geschweige denn die gewünschte Akzeptanz. Hier scheint uns ein wichtiger Aufklärungs- und Informationsbedarf auf Seiten der Polizei zu bestehen. Polizistinnen und Polizisten geht auch der Schutz von Lesben und Schwulen an. Es ist für uns als steuerzahlende Lesben und Schwule empörend und nicht hinzunehmen, dass Polizeibeamte in Ausführung ihres Dienstes Personen als „Schwuchtel“ beleidigen. ARNO OEVERMANN, BERND THIEDE, Rat & Tat Zentrum für Schwule und Lesben e. V.