Polittalker mit Vertragsverlängerung: ARD trifft Jauchentscheidung
Den werden wir so bald nicht los: Günther Jauch talkt bis mindestens Ende 2015 am Sonntagabend in der ARD. Seine Quoten haben sich 2013 positiv entwickelt.
BERLIN/HAMBURG dpa | Günther Jauch wird auch über das Jahr 2014 hinaus seinen Platz in der ARD am Sonntagabend nach dem „Tatort“ behalten. Der 57-jährige Moderator und Produzent vereinbarte mit dem zuständigen Norddeutschen Rundfunk (NDR) die Verlängerung der Zusammenarbeit von Mitte 2014 bis Ende 2015.
Jauch, seit September 2011 für die ARD als Talkmaster im Einsatz, und der NDR bestätigten am Dienstag einen entsprechenden Bericht der Berliner Tageszeitung Der Tagesspiegel. Der NDR-Rundfunkrat muss dem Vertragswerk noch seine Zustimmung geben.
„Tatsächlich möchten der NDR und ich die Zusammenarbeit gern fortsetzen“, teilte Jauch der Nachrichtenagentur dpa mit. „Mit entsprechend einvernehmlichen Gesprächen sind wir auch durch.“ Ein NDR-Sprecher bestätigte, dass man sich mit Jauch über die „Fortsetzung der erfolgreichen Zusammenarbeit“ einig sei. Dem Rundfunkrat wolle man nicht vorweggreifen. „Wir gehen von einer insgesamt einvernehmlichen Verlängerung von 'Günther Jauch' aus“, hieß es.
Der künftige Vertrag sieht laut NDR 43 Sendungen vor, die vom Herbst 2014 bis Ende Ende 2015 zu sehen sein werden. Zu weiteren Details wollten weder der Sender noch Moderator Jauch, der die Talkshow mit seiner Firma Information & Unterhaltung I & U auch produziert, Stellung nehmen – auch nicht, ob die ARD-Verlängerung Einfluss auf Jauchs RTL-Engagements hat.
Jauch hatte den Sonntagabendsendeplatz 2011 von Anne Will, die auf den späten Mittwoch auswich, übernommen. Ein erstes Engagement war Anfang 2007 gescheitert, als Jauch sich nach diversen Konflikten innerhalb der ARD um seine Verpflichtung zurückzog.
Alle bleiben, außer Beckmann
Die ARD hatte bereits ihre Verträge mit den anderen Abend-Talkern, Anne Will, Sandra Maischberger und Frank Plasberg, verlängert. Einzig Reinhold Beckmann, bislang immer donnerstagabends auf Sendung, wird ab Herbst nicht mehr als Talker im Einsatz sein, sondern sich anderen Projekten widmen.
Die fünf ARD-Spättalks hatten nach Quoten gemessen im Jahr 2013 zumeist besser abgeschnitten als im Vorjahr. Vier der fünf Gesprächssendungen steigerten ihre Marktanteile im Vergleich zum Vorjahr. „Günther Jauch“ verbuchte auch dank der guten Vorgabe durch die „Tatort“-oder „Polizeiruf 110“-Krimis mit durchschnittlich 4,86 Millionen Zuschauern (17,0 Prozent Marktanteil) den höchsten Wert pro Ausgabe. Im Vorjahr waren es noch 4,57 Millionen Zuschauer (15,8 Prozent).
Höhere Marktanteile verbuchten auch „Hart aber fair“ mit Frank Plasberg (10,6 Prozent nach 9,7 Prozent), „Anne Will“ (10,6 statt 10,2 Prozent) und „Beckmann“ (7,6 statt 7,2 Prozent). Lediglich bei „Menschen bei Maischberger“ lag der Marktanteil (11,2 Prozent) unter dem Vorjahreswert von 11,8.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Exklusiv: RAF-Verdächtiger Garweg
Meldung aus dem Untergrund
Anschlag in Magdeburg
Auto rast in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt
Wahlprogramm von CDU und CSU
Der Zeitgeist als Wählerklient
Anschlag auf Magdeburger Weihnachtsmarkt
Vieles deutet auf radikal-islamfeindlichen Hintergrund hin
Kretschmer als MP von Linkes Gnaden
Neuwahlen hätten der Demokratie weniger geschadet
Streit um Russland in der AfD
Chrupalla hat Ärger wegen Anti-Nato-Aussagen