piwik no script img

Archiv-Artikel

Politisch motivierte Farbbeutelwürfe

ANSCHLAG Unbekannte bewerfen in Niendorf das Haus des FDP-Politikers Burkhardt Müller-Sönksen

Einer der Farbbeutel durchschlug das Fenster des Esszimmers und beschädigte Einrichtungsgegenstände

Noch mehr Farbe: Bereits in der vergangenen Woche sind auf die Eingangstür der GAL-Bezirksfraktion in Eimsbüttel mit Farbe gefüllte Weihnachtskugeln geprasselt. Nun hat es das Haus des FDP-Bundestagsabgeordneten Burkhardt Müller-Sönksen in Niendorf erwischt.

Drei Unbekannte bewarfen in der Nacht zum Montag gegen drei Uhr das Haus des FDP-Bundestagsabgeordneten mit Farbbeuteln, teilte die Polizei mit. Einer der Farbbeutel durchschlug dabei das Fenster des Esszimmers und beschädigte Einrichtungsgegenstände. Müller-Sönksen war zur Zeit des Anschlags mit seiner Familie zu Hause und zeigte sich später geschockt: Durchs Fenster habe er drei dunkel gekleidete Täter auf Fahrrädern fliehen sehen, sagte der Politiker dem Radiosender NDR 90,3.

Eine unmittelbar nach der Tat eingeleitete Fahndung verlief ergebnislos. Die Polizei geht von einer politisch motivierten Tat aus. Deshalb übernahm die Staatsschutzabteilung des Landeskriminalamtes die Ermittlungen.

Burkhardt Müller-Sönksen stand als medienpolitischer Sprecher der FDP in den letzten Monaten immer wieder im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit. Anfang des Jahres präsentierte er eine neue „Medienabgabe“, die an die Stelle der GEZ-Gebühren treten soll.

Nach dem neuen Modell werden die Gebühren nicht mehr auf einzelne Empfangsgeräte erhoben, sondern pauschal von jedem Erwachsenen mit eigenem Einkommen zu zahlen sein. Damit soll die Rundfunkfinanzierung einfacher und transparenter gestalten werden. In der Bild rechnete Müller-Sönksen Mitte August vor, dass die öffentlichen Rundfunkanstalten mit der Reform 1,6 Milliarden mehr pro Jahr in die Kasse bekämen. (taz)