: Polens Außenminister will über Rechte von „Deutsch-Polen“ reden
Paris(dpa/taz) - Polens Außenminister Skubiszewski teilte am Mittwoch abend in Paris mit, daß seine Regierung bereit sei, Rechte der deutschen Minderheit in einem Freundschaftsvertrag mit dem vereinten Deutschland zu berücksichtigen. Die deutsche Seite werde die Minderheitenfrage ansprechen und „wir sind bereit, darüber zu reden“. Reparationsfragen aber sollen „pragmatisch“ außerhalb des Vertrages gelöst werden. Reparationen verlange Polen „im Augenblick“ nur „für zwei Gruppen: ehemalige Deportierte der KZs und Zwangsarbeiter“, sagte Skubiszewski. „Ein allgemeines Abkommen ist dazu nicht nötig.“ Er befürworte als „pragmatische Lösung“ eine „von deutschen und anderen Quellen finanzierte Stiftung“, die die „ihr präsentierten individuellen Entschädigungsforderungen prüfe“.
Zuvor hatte Skubiszewski erklärt, man wolle zum Nachbarn Deutschland gute Beziehungen, „aber Frankreich ist für uns der wichtigste politische Partner“, was sich auch im Fernmelde- und Bankenbereich niederschlagen soll. Bei den Zwei-plus-vier-Verhandlungen seien alle für Polen wichtigen Punkte festgeschrieben worden. Polen habe keine seiner Positionen gegen deutsche Hilfsversprechen aufgegeben und „bisher nichts“ von Deutschland erhalten.
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