Polen beschleunigt Atomenergiepläne: Mini-Atomkraftwerk bis 2029
Die polnische Regierung hat bereits angekündigt, in Atomkraft einzusteigen. Mit kleinen modularen Reaktoren soll es nun noch schneller gehen.
In Polen sollen SMR vom Typ BWRX-300 des US-amerikanischen Herstellers GE Hitachi entstehen. Bereits Ende April hatte der Ölkonzern angekündigt, dass er landesweit 20 solcher Mini-AKWs errichten will.
Derzeit arbeiten vor allem Unternehmen in den USA, Kanada und Großbritannien an der Entwicklung von kleinen modularen Reaktoren. Auch Frankreich hat kürzlich angekündigt, einsteigen zu wollen. Die Befürworter dieser Technologie argumentieren, dass die SMR im Vergleich zu großen AKWs mit einem geringeren radioaktiven Inventar pro Reaktor auskommen und daher sicherer sind.
Nötige Anzahl erhöht Risiko
In einem Gutachten des Bundesamts für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) heißt es dazu: „Die hohe Anzahl an Reaktoren, die für die gleiche Produktionsmenge an elektrischer Leistung notwendig ist, erhöht das Risiko jedoch wiederum um ein Vielfaches.“
Polen hat bislang keine Atomkraftwerke. Deutschlands Nachbar gewinnt gegenwärtig fast 80 Prozent seiner Energie aus Stein- und Braunkohle. Die nationalkonservative PiS-Regierung möchte jedoch groß in den Bau herkömmlicher AKWs einsteigen. Spätestens 2026 soll in Slajszewo nordwestlich von Danzig mit dem Bau des ersten Reaktorblocks begonnen werden. Das AKW soll 2033 ans Netz gehen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Prozess zu Polizeigewalt in Dortmund
Freisprüche für die Polizei im Fall Mouhamed Dramé
Proteste in Georgien
Wir brauchen keine Ratschläge aus dem Westen
Fake News liegen im Trend
Lügen mutiert zur Machtstrategie Nummer eins
MLPD droht Nichtzulassung zur Wahl
Scheitert der „echte Sozialismus“ am Parteiengesetz?
Ex-Wirtschaftsweiser Peter Bofinger
„Das deutsche Geschäftsmodell funktioniert nicht mehr“
Syrien nach Assad
„Feiert mit uns!“