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■ Die populäre KonzertführerinPogues für Dahindämmernde

„Im Film schlafen, heißt dem Film vertrauen,“ sagte einst Wim Wenders. Wenn das auch für Musik gilt, machen die Pogues seit einiger Zeit sehr vertrauenswürdige Platten. Wo immer sich in den 80ern mehr als zwei Leute zum Trinken trafen, durften die ersten beiden Alben der Iren nicht fehlen. Danach jedoch begaben sich die „punks on folk“ in allzu gefällige Popgefilde. Nun mag ihre Tonträger niemand mehr kaufen, aber eingefleischte Fans schwören Stein und Bein, daß die Band live noch immer jeden Saal besoffen machen kann, wie heute den des Aladin. Antrunk ist um 20 Uhr.

Einige haben für die Verbindung von HipHop und fernöstlicher Kampfsportphilosophie des Wu-Tang Clans kaum mehr als ein müdes Lächeln übrig, für andere sind die New Yorker Rapper die Stars der Stunde. Zusammen mit „Phase V“ aus Braunschweig am Samstag um 21 Uhr im XL-Club.

Zwar heißt die erste „Die Auch“-Platte „Im Ernst“, und es ist „Kein Spaß“ drauf, aber das meint das Bremer Trio gar nicht so. Jazzig, poppig, experimentell, tanzbar und sehr wohl spaßig dürfte es zugehen, wenn Die Auch und Kante auch am Samstag ab 21 Uhr im Kairo aufspielen.

Auch Zeni Geva und Fleischmann sind am Samstag in Bremen. Das japanische Trio „Zeni Geva“ spielt wüst auf Gitarren und Schlagzeug und brüllt dabei. Auf die Saitenkünste des Gründers K. K. Null schwört sowohl der Jazz-Avantgardist Fred Frith, der in den 80ern mit ihm kollaborierte, wie der unvermeidliche Hardcore-Guru Steve Albini, der das neue Album produzierte. „Fleischmann“ kommen zwar nicht aus Japan (sondern aus Berlin), aber zumindest musikalisch aus der gleichen Ecke. 21 Uhr, Wehrschloß.

Musik erklingt im Viertel ja nicht eben selten, aber am Sonntag zwischen 16 und 21 Uhr heißt Musik im Viertel auch „Musik im Viertel“. Denn dann wollen unter diesem Motto nicht weniger als 20 Bands bei Bier und Party in der Friesenstr. 13/ Junges Theater auf ihre z.Zt. gerichtlich ausgefochtene Proberaumsituation hinweisen.

Die Walkabouts kommen aus Seattle, wurden aber noch nicht von Steve Albini produziert. Das liegt daran, daß sie sich nicht dem Grunge-Dogma ihrer Heimat verschrieben haben, sondern unbeirrt Folk-Rock der empfehlenswerten Sorte spielen. Am Mittwoch im Oldenburger Cadillac um 20 Uhr.

Andreas Neuenkirchen

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