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Plumpe Panikmache

KOMMENTAR

Plumpe Panikmache

Fast an Volksverdummung grenzt die „Rote-Karte“-Aktion der kassenärztlichen Vereinigung. „Ich will nicht, daß mir aus Kostengründen der medizinische Fortschritt vorenthalten wird“ — solche Plattheiten sind nicht mal mit der Erklärung „plakative Vereinfachungen“ entschuldbar.

Es ist offensichtlich, daß Mediziner, die sich mit dieser Pseudo- Information an ihre Patienten wenden, die Ängste kranker Menschen für ihre ureigensten finanziellen Interessen einsetzen wollen. Genauso schlimm ist aber, daß sie uns mit solchen Argumenten anscheinend auch noch Sand in die Augen streuen wollen. Anders kann man die Gleichsetzung von „medizinischem Fortschritt“ mit der ungehemmten Verschreibung von Medikamenten nicht deuten.

Positiv an der Aktion der kassenärztlichen Vereinigung ist deshalb auch nur, daß sie so leicht durchschaubar ist. Denn an einer Diskussion über die Umkehr aus einer Gesundheitspolitik, die immer noch durch Apparatemedizin und Pillenflut geprägt ist, will sich die Ständeorganisation der niedergelassenen Ärzte offenbar nicht beteiligen. Nicht zuletzt aus diesem Grund sollten Hamburgs Patienten sich jetzt nicht vor diesen Karren der Ärzte spannen lassen. Sannah Koch

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