: Planfeststellungsverfahren soll im Sommer beginnen
Der Ausbau des Flughafens Fuhlsbüttel steht unmittelbar bevor: Noch in diesem Sommer soll das Planfeststellungsverfahren für das „Vorfeld 2“ eingeleitet werden. Bis 2010 sollen die Abfertigungspositionen phasenweise um 23 auf insgesamt 65 erhöht werden, sprich zusätzliche „Parkplätze“ für Flugzeuge vor und nach dem Starten bzw. Landen gebaut werden. Eine Milliarde wird das ökologisch wie ökonomisch umstrittene Projekt nach Schätzung der Flughafen-Gesellschaft kosten. Das 567 Hektar große Flughafen-Gesamtareal wird nicht erweitert; allerdings müssen Grünflächen versiegelt werden; die Lebenswelt von Tieren und Pflanzen wird ebenso beeinträchtigt wie möglicherweise Boden- und Grundwasser. Die im Januar bereits grob vorgestellten Kriterien für die Umweltverträglichkeitsuntersuchungsollen beim sogenannten „Scoping-Termin“ nächste Woche beschlossen werden.
Unklar ist, ob die lange geplante zweite Lärmschutzhalle für Triebwerksprobeläufe demselben oder einem gesonderten Planfeststellungsverfahren unterliegen soll. Die GAL ist für getrennte Verfahren: Die erwarteten Einwendungen gegen die Flughafenerweiterung dürften nicht den dringend benötigten Bau der Lärmschutzhalle verzögern. Die FHG will dagegen alles in einem Aufwasch genehmigen lassen. Auch die Diskussion um die Zahl der Flugbewegungen spaltet die Parteien: Die GAL möchte sie auf die derzeit jährlichen 143.000 einfrieren; die SPD will eine Höchstgrenze der täglichen Lärmbelastung einführen: Das würde – leisere Flieger vorausgesetzt – insgesamt mehr Flüge ermöglichen. Der GAL-Vorschlag dagegen führt bei gleicher technischer Entwicklung zu stetig abnehmender Lärmbelastung. Outsiderin CDU erwägt die Auslagerung nach Kaltenkirchen. hh
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen