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Archiv-Artikel

Plagegeister Das Insektengift wirkt nicht mehr

Schulkinder im britischen Wales haben zunehmend Schwierigkeiten ihre verlausten Haare wieder ungezieferfrei zu bekommen. Eine groß angelegte Studie eines Forscherteams von der Liverpool School of Tropical Medicine hat jetzt die Ursache herausgefunden, warum die lästigen Insekten auch nach einer Behandlung mit dem weit verbreiteteen Anti-Laus-Wirkstoff Pyrethroid nicht wieder verschwinden. Pediculus humanus, so der wissenschaftliche Name des flügellosen Plagegeists, hat eine Resistenz gegen das Insektengift entwickelt. 3.000 Schulkinder an 31 Schulen untersuchten die Forscher für ihre Studie, bei gut 8 Prozent von ihnen wurden sie fündig. Das Überraschende aber war, dass über 80 Prozent der gefundenen Kopfläuse einen Resistenz gegen den Wirkstoff Pyrethroid entwickelt hat. Die Forscher gehen davon aus, dass auch in anderen britischen Regionen resistente Kopfläuse existieren. Vermutlich ist aber auch schon ein globales Phänomen: Denn auch aus Israel gibt es Berichte über Pyrethroid-resistente Kopfläuse. Dabei gibt es für viele der verlausten Köpfe Alternativen: Die Kopfhaare mit einer zweiprozentigen Essiglösung spülen, zehn Minuten einweichen lassen und dann konsequent und gründlich die Haare mit einem Läusekamm behandeln. Der Essig erleichtert das Ablösen der Nissen von den Haaren. Diese Methode hat nicht nur den Vorteil, dass sie weitaus kostengünstiger ist als die relativ teuren Anti-Laus-Mittel aus der Apotheke, sie sind auch praktisch nebenwirkungsfrei. Zudem können die Kopfläuse keine Resistenz dagegen entwickeln. WOLFGANG LÖHR