: Pistolen sollen ins Feuer
Amnesty und Oxfam fordern eine striktere Kontrolle des Kleinwaffenhandels. Hunderttausende Opfer pro Jahr
BERLIN epd ■ Amnesty international und die Entwicklungsorganisation Oxfam haben eine striktere Kontrolle des Handels mit Kleinwaffen gefordert. Jedes Jahr würden hunderttausende Menschen Opfer illegaler Schusswaffen, erklärten die beiden Organisationen gestern in Berlin zum Internationalen Tag für die Vernichtung von Waffen. Sie sprachen sich für die Zerstörung überschüssiger oder konfiszierter Waffen aus. Eine entsprechende Politik werde bisher nur in Nigeria, Litauen und Südafrika verfolgt. Statt sie zu vernichten, verkauften die meisten Staaten alte und nicht mehr benötige Schusswaffen.
Den 800.000 Waffen, die jährlich vernichtet würden, stehe das Zehnfache an neu produzierten Waffen gegenüber. Millionen von Menschen lebten in ständiger Angst vor bewaffneter Gewalt.
Amnesty fordert gemeinsam mit Oxfam und einem internationalen Aktionsbündnis zu Kleinwaffen ein rechtlich verbindliches internationales Abkommen, das alle Rüstungstransfers strikt kontrolliert und Waffengeschäfte verbietet, die gegen Völkerrecht und die Menschenrechte verstoßen. Das Abkommen soll bis 2006 zu Stande kommen.
Der Internationale Tag für die Vernichtung von Waffen wurde 2001 im Rahmen der ersten Internationalen Konferenz zu Kleinwaffen eingeführt. In diesem Jahr finden öffentliche Vernichtungsaktionen von Waffen unter anderem in Brasilien, Südafrika, Großbritannien und Kambodscha statt.