: Pinguine sollen fliegen
Grundstückseigentümerin fordert Besetzer des Geländes am Kölner Eifelplatz 5 zum sofortigen Auszug auf
Köln taz ■ Die Landesentwicklungsgesellschaft, Eigentümerin des seit rund zwei Wochen besetzten Hauses am Kölner Eifelplatz 5, hat die Besetzer aufgefordert, das Grundstück sofort zu verlassen. Auf dem Gelände sollten Wohnungen für Studenten, Familien und Senioren entstehen, teilte die Gesellschaft in einem Schreiben an die Besetzer mit. Deshalb sollten alle Häuser abgerissen werden, einschließlich der Gartenhäuser und dem Haupthaus. Die Besetzer haben auf dem Areal ein Soziales Zentrum names „Pingutopia“ eingerichtet (taz berichtete).
„Für Neues muss manchmal Altes weichen“, begründete die Gesellschaft ihr Vorgehen. Der Abriss erfolge in Kürze. „Wir respektieren Ihr Engagement für Ihre Ideale, bestehen aber auf einer sofortigen Räumung unseres Grundstücks.“ Da man bereits „negative Erfahrungen“ mit Hausbesetzungen habe, wolle man auch eine „temporäre Nutzung“ nicht gestatten.
Auf die hoffen indes die Besetzer, die der Eigentümerin ihrerseits in einem Offenen Brief vorwarfen, das Gelände inklusive Schrebergärten bis zur „anvisierten Zerstörung“ ungenutzt lassen zu wollen. Sie fordern jetzt von Landesentwicklungsgesellschaft und Polizei die Räumungsandrohung zurückzunehmen und das Projekt „bis auf Weiteres“ zu tolerieren.
Heute um 15 Uhr wollen die Aktivisten außerdem bei der GEW für Strom und Wasser demonstrieren. Das Wasser wurde am Eifelplatz schon vorletzte Woche abgestellt, vergangene Woche auch der Strom. Dadurch werde der Betrieb des Zentrums zusätzlich erschwert, allein das Herbeischaffen von Wasser sei „extrem mühsam“, klagen die Besetzer.
Wie aus dem Sozialen Zentrum zu erfahren war, hat die Polizei den Besetzern vergangenen Mittwoch angeboten, sie müssten keine zivilrechtlichen Konsequenzen befürchten, wenn sie sofort abzögen. Diese haben aber abgelehnt. Dirk Eckert
Soziales Zentrum: www.pingutopia.tk