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PhilologInnen für westdeutsche Standards an DDR-Schulen

Bonn (dpa) - Der Deutsche Philologenverband hat die unverzügliche Anpassung des DDR-Schulsystems an das westdeutsche Schulwesen gefordert. Dieses müsse begabungsgerecht und leistungsorientiert sowie nach Schulformen gegliedert sein, sagte der Vorsitzende des Verbandes, Bernhard Fluck, am Dienstag vor Journalisten in Bonn.

In einem geeinten Deutschland könne es keine uneinheitlichen Bildungssysteme geben. Die Einleitung einer umfassenden Lehrplanrevision sei ebenso wie die rasche Einführung des Gymnasiums von Klasse fünf an dringend geboten. Eine Lehrerfort- und -weiterbildung sei notwendig. Für das Gymnasium habe man die größten Umstellungsschwierigkeiten in den gesellschafts- und politikwissenschaftlichen Fachbereichen zu erwarten.

Große Defizite seien auch bei den Fremdsprachen vorhanden, wo bisher Russisch dominierte. Als organisatorische Maßnahmen - koordiniert durch die Kultusministerkonferenz (KMK) - schlug Fluck unter anderem die Entsendung von Fachpersonal der Lehrerfortbildungsinstitute und Studienseminare aus allen 30 Fachrichtungen des Gymnasiums in das heutige Gebiet der DDR vor. Lehrer aus der DDR sollten für ein halbes Jahr zur Fortbildung an Einrichtungen in der Bundesrepublik beurlaubt werden.

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