: Pfaffen kreieren neue Todsünde
Genf (epd/taz) – Die Evangelische Lutherische Kirche von Lettland ist auf den Weg ins Mittelalter, hat Homosexualität als „Todsünde“ verurteilt und will Homosexuelle vom Abendmahl ausschließen. In einer vom Lutherischen Weltbund in Genf veröffentlichten Erklärung wandte sich die Kirchenleitung strikt gegen jeden Versuch, Homosexualität als eine „normale menschliche Ausrichtung“ darzustellen. Sie sei keine Alternative zu der in der Bibel geforderten Liebe zwischen Mann und Frau. An die lutherischen Gemeinden erging die Anweisung, daß Homosexuelle keine Ämter und Pflichten in der Kirche übernehmen dürfen. Außerdem sollen sie nach dem Willen der lettischen Kirche vom Abendmahl ausgeschlossen werden, wenn sie ihre „Sünden“ nicht bereuen. Das Konsistorium beklagte, daß die gleichgeschlechtliche Liebe in Lettland immer populärer werde. Auch die Regierung müsse bedenken, daß dies gegen die moralischen Prinzipien einer „gesunden Gesellschaft“ verstoße und ernsthaft die Erneuerung der Nation bedrohe.
Gemeinsam für freie Presse
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Alle Artikel stellen wir frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade in diesen Zeiten müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass kritischer, unabhängiger Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen