Peter Wortmann, Lehrer und Preisträger : Der Energiesparer
■ unterrichtet an der Grundschule Estorf Sachunterricht und Kunstwerken und lehrt in Oldendorf Energie sparen Foto: privat
Peter Wortmann legt Wert darauf, von Gemeinschaftsarbeit zu sprechen. Denn er wohnt nicht allein in dem Haus, das 1849 erbaut und nun mit einem dritten Platz beim Innovationspreis der Deutschen Energie Agentur (Dena) ausgezeichnet wurde. Eine Wohngemeinschaft von sechs Personen lebt unter dem Reetdach im niedersächsischen Oldendorf, und seit einigen Jahren investiert sie Zeit und Geld, um ihr Haus energiesparend zu gestalten. Während es bei Neubauten heutzutage schon fast Standard ist, energiesparend zu bauen, war in dem nun 260 Jahre alten Haus einige Arbeit nötig.
Angefangen hat es vor acht Jahren mit einem Kachelofen im Wohnzimmer. Damit nur wenig Wärme verloren geht, haben sie die Wände im Wohnzimmer gedämmt. „So haben wir uns von Zimmer zu Zimmer vorgearbeitet und vor kurzem war die Heizung dran“, sagt Wortmann. Jetzt verbrennen die Wortmanns und Staniendas Holzpellets statt Öl. Die Familien waren so zufrieden mit ihrer Arbeit, dass sie sich bei dem Wettbewerb anmeldeten und sich gegen etwa 700 Mitbewerber durchsetzten.
Die Dena lobte das „gute Dämmkonzept“, die „gelungene Sanierung des Heizsystems“ und dotierte den Preis mit 500 Euro. Das hat eher symbolischen Charakter, weist sie im Internet doch selbst darauf hin, dass eine Pelletheizung 14.000 Euro kosten kann. „Das ist eine langfristige Investition“, sagt Peter Wortmann. Die hohen Kosten zu Anfang für Heizung und Wasserspeicher werden aufgefangen durch die Pellets, die günstiger sind als Öl.
„Eigentlich geht es mir darum, dass wir wegkommen von Öl und Gas“, sagt der 62-jährige Lehrer. Und das versucht er nicht nur zu Hause umzusetzen, im so genannten Arbeitskreis Energie der Samtgemeinde Oldendorf hilft er ein Wärmekonzept für den Ort zu erstellen. „Unser Ziel ist, dass ganz Oldendorf in 20 Jahren mit regenerativer Energie versorgt wird.“
Kurzfristig verfolgt der taz-Genosse aber einen anderen Plan: mit Hilfe eines so genannten Sterling-Motors und eines Generators soll seine Heizung aus heißer Luft Strom erzeugen. „Das ist besser, als die Pellets nur zu verheizen.“ JONAS JANSEN