Personenführung #176: Sophie Sandig : Kreatives Riot Grrrl
Die gelernte Mediengestalterin und studierte Kommunikationsdesignerin arbeitet seit 2019 in der Grafikabteilung der taz.
Von RAOUL SPADA
Wenn man in der taz fragt, was in einem Porträt über Sophie Sandig nicht fehlen darf, dann sprudeln die Komplimente: „Einfach zauberhaft, in jeglicher Hinsicht!“ Unglaublich aufmerksam und hilfsbereit jederzeit, ließe sich ergänzen, extrem kreativ dazu, mit Haltung, Engagement und einer Power, die ansteckt.
Bei der taz ist Sophie, Jahrgang 1990, seit 2019 als Grafikerin in der Abteilung Marketing, Kommunikation und Kreation angekommen – ein Glücksgriff für das Haus und all seine Mitarbeiter:innen.
Zuvor füllte sie ihren (lückenlosen) Lebenslauf mit einer Ausbildung zur gestaltungstechnischen Assistentin für Medien und Kommunikation. Brand-Erbisdorf heißt das sächsische „Kaff“ bei Freiberg, aus dem es sie dafür schon mit 16 Jahren nach Dresden spülte. Direkt im Anschluss dann das Studium Kommunikationsdesign in Berlin, Kneipenarbeit, verschiedene Agenturjobs.
Doch Plakate für die nächste Automesse zu gestalten ist nicht ihr Ding: „Ein Zwiespalt zwischen meiner Einstellung und dem ständigen Verkauf von Produkten, hinter denen ich nicht stehen kann“ sagt sie und meint dabei sicher nicht den Tresen der Friedrichshainer Metal-Kneipe. „Wie kann ich das denn bitte unterstützen, wenn meine persönliche Meinung dem total konträr geht?“
Gestalterische Alleskönnerin
Diese Haltung kommt durch. Sowohl in der taz als auch bei ihrem Engagement in der DIY-Punkszene weckt sie Begeisterung: Sie spielt auf Konzerten, bei Demonstrationen oder im Lockdown auch mal aus dem Badezimmer.
Neben Riot Girl Punk mit ihrer Band Fatigue greift sie auch für die Postpunk-Band Fotokiller in die Gitarrensaiten. Bald steht die erste Tour bevor – und für ihr ganz neues Garage-Punk-Projekt The Trash Crawlers lässt sie die E-Gitarre mal liegen und überzeugt das Publikum beim „Herumwühlen im menschenfeindlichen Müllhaufen der Gesellschaft“ nur mit ihrer Stimme.
Wo sie ist, da sind Ideen, da ist Gestaltungswille und da ist auch was los. In der taz bewegt uns Sophie so seit dem ersten Tag – mit formvollendeter gestalterischer Alleskönnerei, mit engagiertem Hochdruck und mit einer menschlichen Wärme, die ansteckt.