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Personen

Personenführung #155: Carolina Schwarz Glamour und Beobachtungsgabe

Carolina Schwarz hat sich zum journalistischen Ziel gesetzt, Diskriminierung aller Art sichtbar zu machen.

Bild: privat

von Jan Feddersen

Die ersten Texte für unsere Medien, die Zeitung wie für die Onlineplattform, schrieb sie vor gut zwei Jahren – im Gesellschafts- und Medienressort. Aber, so ließe sich sagen, ihr Hunger nach Erfolg, ihre Energie brachten das so recht rasch mit sich, dass sie inzwischen Redakteurin dieses Ressorts ist: Carolina Schwarz, geboren in Uelzen, dem Städtchen mit dem Hundertwasser-Bahnhof, aufgewachsen indes im ästhetisch eher bedürftigen Pforzheim, ist als Journalistin schon gut in der Republik herumgekommen.

Sie, 27 Jahre jung, hat ihren Bachelor an der TU Dresden gemacht, war dort beim Stadtmagazin Prinz tätig, hat auch beim Regionalblatt Tagesspiegel gearbeitet. In der Hauptstadt hat sie ihren letzten akademischen Abschluss gebacken, die Masterin im Fach Literatur- und Kulturwissenschaften.

Schwarz ist eine Kämpferin, vor allem eine gegen Diskriminierung, Herabsetzung und Entwertung von Menschen. Sie sagt: „Ich habe es zu meiner journalistischen Aufgabe erklärt, Menschen, die nicht zur weißen Mehrheitsgesellschaft gehören, sichtbar zu machen und bestehende Strukturen immer wieder aufs Neue zu hinterfragen. Dass diese Arbeit vieler Journalist*innen im Haus nicht nur erlaubt, sondern auch meist wertgeschätzt wird, gefällt mir besonders gut an der taz.“

Schwarz ist eine Kämpferin

Was Carolina Schwarz auszeichnet, ist ein starkes Bewusstsein nicht allein für alle Formen und Farben alltagskulturellen Geschehens – sie weiß diese Beobachtungen auch akkurat aufzuschreiben.

Gelegentlich irrt sie in ihren Einschätzungen – aber das beschreibt keinen Makel, sondern ein Löbliches: Das Mainstreamhafte kann ja jede und jeder – aber sie traut sich auch, riskante Zuspitzungen zu formulieren, etwa in einem prima recherchierten Text, der die Umwandlung von Twitter in eine Genosssenschaft forderte.

In früheren Zeiten hätte man auch noch erwähnen dürfen, dass sie als Kollegin von ungewöhnlicher Frische in der Art des Umgangs ist, dass sie nicht durchweg den Diktaten der Gesundheit folgt (sie raucht!) und dass sie so etwas wie Glamour besitzt. Heutzutage würde dies als Skizze von einer Person moniert. Aber wahr bleibt es kurzum: Carolina Schwarz und ihre Beobachtungsgabe tun unserem taz-Journalismus gut.