Personalkaroussel bei DuMont-Schauberg: Alte Bekannte beim Berliner Verlag
Franz Sommerfeld, bislang Chefredakteur des "Kölner Stadtanzeigers" wird Mitglied im Vorstand bei DuMont-Schauberg. FR-Chef Uwe Vorkötter wird wohl zur "Berliner Zeitung" zurückkehren.
Das Personalkarussell bei den Blättern von M. DuMont-Schauberg (MDS) dreht sich weiter - und alles hat mit der Berliner Zeitung zu tun: Der Vorstand von Deutschlands drittgrößtem Zeitungshaus erweitert sich um Franz Sommerfeld, den bisherigen Chefredakteur des Kölner Stadtanzeigers. Kein Grund zum Jubeln für den Berliner Verlag (Berliner Zeitung, Kurier, Tip), den MDS erst Anfang 2009 gekauft hat.
Denn Sommerfeld, bis 1999 in der Chefredaktion des Berliner Blattes, hat dort längst nicht bei allen gute Erinnerungen hinterlassen - und wird laut Mitteilung von MDS im Vorstand künftig für den Bereich "Redaktion" zuständig sein.
Die RedakteurInnen der Berliner Zeitung bekommen Sommerfeld gleich am Dienstag zur Konferenz zu Gesicht: Nach taz-Informationen wird Sommerfeld auch Mitglied im publizistischen Beirat von Berliner Zeitung und Kurier, der sich schon länger zum Besuch an der Spree angesagt hatte. Dort sitzen neben Sommerfeld nun Verlegerspross Konstantin Neven DuMont und Berliner-Verlag-Mitbesitzer Helmut Heinen. Peter Pauls, bislang Redaktionsbeauftragter bei MDS, scheidet aus dem Beirat aus und wird - Chefredakteur beim Kölner Stadtanzeiger, versteht sich.
Damit bleibt die ganz große Personalie offiziell weiter außen vor: Chefredakteur der Berliner Zeitung dürfte nach wie vor Uwe Vorkötter werden, der den Job schon bis zum Verkauf des Blattes an Montgomerys Mecom-Holding 2006 innehatte. Wer Vorkötter dann bei der ebenfalls zu MDS gehörenden Frankfurter Rundschau beerbt, scheint weiterhin offen. Allerdings rechnen Insider mit einer Inhouse-Lösung. Sommerfeld, dem ebenfalls Ambitionen auf den Job in Frankfurt nachgesagt wurden, sei am Widerstand der Redaktion dort gescheitert.
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