: Pershing–Streit geht weiter
Bonn (dpa) - Bundeskanzler Kohl hat öffentliche Erklärungen zur Kritik der CSU an seiner Bereitschaft abgelehnt, unter bestimmten Voraussetzungen auf die Pershing 1A–Raketen der Bundeswehr zu verzichten. Auch Regierungssprecher Friedhelm Ost weigerte sich am Freitag vor der Presse in Bonn, inhaltlich zu den Äußerungen des CSU–Vorsitzenden Franz Josef Strauß sowie des CSU–Landesgruppenvorsitzenden Theo Waigel Stellung zu nehmen. Beide hatten bemängelt, daß Kohl die CSU vorher nicht konsultierte. Die SPD beharrte auf ihrer Forderung nach einer Sondersitzung und forderte durch Partei– und Fraktionschef Hans–Jochen Vogel eine Regierungserklärung über die Pershing 1A–Raketen. In der Umgebung des Kanzlers hieß es, Kohl habe vorherige Kontakte nicht für erforderlich gehalten, da seine Erklärungen nicht neu seien. Kanzleramtschef Schäuble hat der SPD inzwischen mitgeteilt, daß Kohl am Mittwoch keine Regierungserklärung abgeben werde, da die Sondersitzung nicht von ihm verlangt worden sei.
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