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Perfektes Opfer

Ulmer kreuzigen Italiener schon zum dritten Mal

„Kreuzigungen vor Ulmer Münster – Laien inszenieren Leidensweg“, klärte dpa gestern über die hochnotpeinlichen Festtagsbräuche der italienischen katholischen Gemeinde am Rand der Schwäbischen Alb auf. Am Karfreitag werden im cisdanubischen Ulm sowie im transdanubischen Neu-Ulm Tausende Zuschauer zur Kreuzwegprozession erwartet, an deren Höhepunkt der 37-jährige Maschineneinrichter Salvatore Tarantello gemartert wird. Der leidgeprüfte Amateurboxer wird dann bereits zum dritten Mal gekreuzigt. Im vergangenen Jahr debütierte Tarantello als Heiland, angefangen hat der Schmerzensmime aber als ganz kleiner Schächer. Schon damals müssen seine Opferqualitäten überzeugend gewesen sein, immerhin bezeugt die Meldung: „Seine Darbietung wurde mit viel Applaus bedacht.“ In Ulm (und um Ulm herum) sagt man: „Keiner wird so schön genagelt wie Salvatore.“ Weniger beeindruckend ist die Leistung der katholischen Amateurschinder. Immerhin ist es schon ihr dritter Anlauf, den zähen Salvatore letal ans Blutgerüst zu nageln. Aber egal ob sich die Ulmer Aushilfsfolterknechte ständig selbst auf die Daumen kloppen oder den Querbalken immer im Holzlager vergessen: Kreuzigungen sollte man grundsätzlich geschulten ­Profis überlassen.

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