■ NEUES VOM GROSSEN UFOLOGEN-KONGRESS IN BERLIN: Perestroika zog Ufos an
Perestroika zog Ufos an
Berlin (dpa/taz) — Seit Perestroika und Glasnost haben nach Beobachtung des russischen „Ufo-Experten“ Valerij Nagibin die Außerirdischen weit mehr Interesse an der ehemaligen Sowjetunion als zuvor. „Die beobachten uns“, sagte der 35jährige Arzt und Dozent am Rande des viertägigen Berliner Ufologen-Kongresses. Über die Hälfte aller Russen wollen nach seinen Angaben schon fliegende Untertassen am Himmel gesehen haben. Mögen „Extraterrestrier“, kurz „E.T.“ genannt, demokratische Gesellschaften lieber als Diktaturen? Nagibin: „Ich sehe da schon eine Verbindung.“
Ähnlich wie seine Forscherkollegen aus den Vereinigten Staaten beschreibt auch Nagibin die „russischen E.T.“ als völlig unbehaarte, großköpfige Geschöpfe mit schwarzen, wachen Katzenaugen. Sie könnten sich perfekt der jeweiligen Landessprache bedienen. Nagibin hat nach eigenen Angaben mehrfach nachts Ufos in der Nähe von Moskau gesehen, einige bei der Landung beobachtet und angeblich auch die Besatzung aussteigen sehen. Auf Fotos und Filmen, die er zeigte, sind jedoch — leider — nur grelle Lichtpunkte und kreisrunde Reflexe zu sehen. Nagibin unerschüttert: „Die Reflexe sind die Augen der Besucher aus dem All.“
Wie sein amerikanischer Kollege Virgil Armstrong ist Nagibin — der inzwischen auch in Deutschland zahlreiche Ufo-Seminare anbietet — überzeugt, daß es im All gute und schlechte Wesen gebe. Das sei nicht anders als auf der Erde. Und wie in Amerika sei es auch in der ehemaligen Sowjetunion bereits zu „Weltraum-Kidnapping“ gekommen, bei dem Menschen in kleinen Shuttles entführt und im „Mutterschiff“ dann zuweilen schmerzhaften Untersuchungen unterzogen würden. „Es bleiben Narben, der Mensch kann sich aber nicht mehr an den Eingriff erinnern.“ E.T., so Nagibin, hätten nicht nur mehr Interesse an Rußland, auch die Russen seien ihren Besuchern aus dem All gegenüber sehr aufgeschlossen. So gehöre die Fernsehsendung „N.L.O.“ (Ufo), Untertitel: „Ein unangekündigter Besuch“, zu den populärsten TV- Shows in seiner Heimat.
Für den US-Wissenschaftler James Hurtak gibt es im All zwei Arten von Außerirdischen: die „Menschenähnlichen“ in der Nähe der Erde und die „Ultra-Terrestrier“, deren Körper bestenfalls als leuchtende Materie zu erkennen seien. Mindestens 54 Typen aller All-Bewohner seien bislang „zu Besuch gewesen“. „Die hohe Intelligenz ist bereits hier“, sagte Hurtak, der sich seit über 20 Jahren mit Ufologie beschäftigt, in einem Vortrag auf dem gestern zu Ende gegangenen Kongreß. Dies sei jedoch für die große Mehrheit der Menschen nicht faßbar. „Es ist so, als würde ein Lamborghini mit Lichtgeschwindigkeit vorbeirasen.“
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