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Parteigründung von Neven DuMontEr wächst nicht mehr

Der Verlegererbe Konstantin Neven DuMont möchte gern eine neue Partei gründen. Das detaillierte Programm fehlt zwar noch, dafür mangelt es nicht an Enthusiasmus.

Themen der neuen Partei: Entschuldung der öffentlichen Haushalte und die Verteidigung der Freiheitsrechte der Bürger. Bild: dpa
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Schon lange nichts mehr von Konstantin Neven DuMont (KND) gehört. Der designierte Verlagserbe und DuMont-Vorstand musste im vergangenem Jahre dem Kölner Medienhaus zunächst einmal den Rücken kehren, weil die Vorstellungen von Vater und Konstantin doch ein wenig auseinanderlagen.

Das dürfte sich wohl nicht ändern: "Urlaub vorbei, Firma wächst, neue Vorschläge für den Namen der zukünftigen Partei", schreibt KND auf Facebook. Weil Emnid herausbekommen hat, dass "nur noch ein Drittel der Deutschen an den Zusammenhang von Wirtschaftswachstum und Lebenszufriedenheit" glaubt, diese Politik aber von keiner der etablierten Parteien vertreten werde, "braucht Deutschland eine Partei", schreibt KND. Eine neue, nehmen wir mal an, denn CDU, SPD und FDP sind sowieso nur wachstumsgeil, die Linken würden nur den Staatsapparat aufblähen und, so KND, "die Grünen gehen auch nicht". Denn die schafften es nicht einmal, "ihre proklamierten Ziele selbst zu leben". Da ist was dran.

Also eine Antiwachstumspartei. Ein hübscher Gedanke, nur der bisher favorisierte Name ist offenbar leider durchgefallen: "Der Vorschlag ,Einheitspartei' wurde von einigen Diskutanten [?] als nicht geeignet eingestuft", schreibt KND. Zapperlot aber auch! Wäre zum 50. Jahrestag des Mauerbaus vielleicht aber tatsächlich nicht so gut gekommen. Seine neuen Vorschläge sind nun "Die Demokraten" oder "Demokratische Zukunft". Keine Ahnung, was Obama dazu sagt, aber weil "Demokratische Zukunft" so nach "Demokratischer Aufbau" klingt, der uns immerhin Angela Merkel eingebrockt hat, hier noch ein garantiert wachstumskritischer Vorschlag zur Güte: "Die Verzichter/Abbau Ost". Bitte, bitte, da nich für. STG

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9 Kommentare

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  • T
    Twipsy

    Ich bin für "KNDM" - Kooperative Neue Deutsche Mittelschicht

  • K
    Kirby

    Ich würde Herrn DuMont vorschlagen sich als Teilnehmer für "Alm" vorzuschlagen. Dort kann er dann gleich prima Wahlkampf machen!

  • F
    Frank

    ... dem "Verlegersohn" seine schönen Ideen kaputtschreiben zu wollen. Sowas! aber auch. Fair ist das nicht! Als ob es von Bedeutung wäre, ob wir, ob das Land .. oder gar noch Geringeres, auf diese, sicherlich mit Hocherlösungsfaktor ausgestattete, Partei mit unserer neidvollen, kleingeistigen Häme herniedergucken. Pfhhh! Was schert sich schon der eichene Guru, samt seinen Verschleimten, um die grunzende Schar der immerdarbenden Verlustigen.

    Na gut! Er sollte keine Partei gründen ... eine veritable Sekte ... das wärs doch. Kommt seinen "Ideen" und vor allem seinen verswingten Hinterhertempeltänzern viel näher. Obwohl! Es ist ja nicht der mögliche Erfolg, der den "Verlegersohn" vorantreibt .... in geistg-ekstatische Tiefen schwingt ... uff .. hat denn sein Therapeut versagt? schon wieder?

  • K
    Kaboom

    Scheint mir, als sei es in gewissen Kreisen im Moment enorm hipp, sich als Hobby ne Partei oder Bewegung zulegen. Berlusconi in Italien, Blocher in der Schweiz, die Brüder Koch in den USA, und nun - ne deutliche Nummer kleiner allerdings - Herr Dumont in Deutschland. Und diese vertreten weitestgehend die gleiche wirtschaftspolitische Linie.

     

    Also ... wenn das kein Zufall ist, weiss ichs auch nicht..

  • V
    Volksverdummung

    .

    Was treibt Ihr in der Redaktion? :-)

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    Eine "optimale Partei" gibt es nicht! Jedenfalls nicht für ALLE. Sonst wäre es keine Partei, sondern ein Einheitsbrei...

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    Wenn man schon auf den Seiten eines "Verlegersohnes" herumschnüffelt, dann sollte man auch einen GUTEN GRUND dafür haben. Und der wäre?

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    A. Möchte jemand in der "TAZ" auch eine "Partei" gründen?

    B. War es nur Neugier am "Treiben" eines potentiellen "Konkurrenten"?

    C. Oder steckt der Drang dahinter, sich auch mal "irgendwann" als gesellschaftlicher "Erneuerer" (Reformer, Populist, Guru, Philosoph, öffentlicher Gutmensch) zu versuchen?

    .

    Wenn sich die "Politik" außerstande sieht, das gesellschaftliche Wohl Aller zu gewährleisten, dann sind selbstverständlich andere Politikkonzepte und "Macher" gefragt, die sich nicht davor scheuen, ALTERNATIV (!!!) zu denken und zu handeln.

    Aber bitte mit ideologischen Feststellbremsen! Sonst erreicht man weder die notwendige "kritische Masse", noch die unkritische Masse.

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    Die öffentlichen Gedankenspiele eines "KND" sind nicht ernst zu nehmen! Wer eine Partei gründen will, sucht sich "ernsthaftere" Mitstreiter und lungert nicht auf Facebook herum. Kinders!

    Da muss man sich schon besorgt fragen, wer diesen Artikel lesen soll, und warum!

    .

    ! VORSCHLAG an die @redaktion: Wenn schon, denn schon!

    Macht mal eine ARTIKELSERIE für besorgte Bürger. Es geht das GERÜCHT, dass nicht nur "UNSERE POLITIKER", sondern AUCH die "GENERATION PRAKTIKUM" dringend MEHR URLAUB braucht.

     

    Was ist da dran? Wollte der "Praktikant" nicht schon immer mal nach Südtirol? Und für alle, die das Gras wachsen hören... Der "Kaiman" (der bunga-bunga-"cavaliere", Ihr Dumpfbacken!) wollte/muss auch an den "Brenner" kommen... Wer macht die Fotos?

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    A happy day ! :-)

     

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    HESSE

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  • H
    hanfbauer

    Warum neu gründen, das Angebot ist doch groß genug! Die Piratenpartei, die Titanic-Truppe (PARTEI) oder Die Violetten freuen sich sicher über einen finanzkräftigen Sponsor. Der Satz mit der Wachstumskritik lässt sich sicher noch im Parteiprogramm unterbringen (wenn er nicht eh schon seit Jahren drinsteht...).

  • A
    Anton

    Meint STG vielleicht "Demokratischer Aufbruch", wenn er "Demokratischer Aufbau" schreibt?

    Bau auf, bau auf!

  • S
    Stefan

    Die Wutbürger. Haha. Und die BILD wird Parteiblatt. Das wärs.

  • RK
    Roland Klose

    Wie wäre es mit folgenden Namen für die neue Partei:

     

    a.) "Deutschland 21" oder

    b.) "Die Wutbürger".