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Partei-Ausschluss von SarrazinSPD will von Buschkowsky lernen

Die SPD-Spitze will Sarrazin ausschliessen, verschärft aber zugleich den Ton in der Integrationsdebatte. Nahles lobt den umstrittenen Bezirksbürgermeister aus Berlin-Neukölln.

Fand bisher wenig Zustimmung in der SPD: der Neuköllner Bürgermeister Heinz Buschkowsky.

BERLIN taz | Die SPD-Spitze ist fest entschlossen, Thilo Sarrazin aus der Partei auszuschließen - notfalls auch gegen den Widerstand der Basis. "Wir halten diesen Schritt für richtig und werden ihn auch verteidigen", sagte SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles am Montag. Die Meinungen zu dem Thema seien an der Parteibasis sehr unterschiedlich.

Der Landesvorstand der Berliner SPD hat gestern ebenfalls über den geplanten Parteiausschluss Sarrazins beraten. Das Ergebnis lag bis Redaktionsschluss noch nicht vor, es wird jedoch erwartet, dass sich die Parteispitze dem vom Kreisverband Charlottenburg-Wilmersdorf eingeleiteten Verfahren anschließt. Der Berliner SPD-Chef Michael Müller sagte, Sarrazins Haltung sei mit den Grundwerten der SPD unvereinbar.

Während Sarrazins Thesen - besonders die biologistischen - parteiübergreifend auf große Ablehnung stießen, häufen sich nun starke Forderungen in der Integrationsdebatte. In der Union wird der Ruf nach Sanktionen laut für Menschen, die ihre Kinder nicht in Kitas oder zur Schule schicken. Unions-Fraktionsvize Michael Fuchs forderte für solche Fälle Kürzungen von Hartz IV. Allerdings gibt es bislang gar keine Kitapflicht.

Doch auch in der SPD scheint man sich genötigt zu fühlen, parallel zum Ausschluss Sarrazins den Ton in der Integrationsdebatte zu verschärfen. "Es gibt hier eine Schulpflicht in Deutschland", sagte Nahles. Die müsse für alle gelten. Zudem werde das Thema Kitapflicht auf dem SPD-Parteitag in wenigen Wochen aufgegriffen. Eine solche Pflicht schon für Einjährige hat der Bürgermeister des Berliner Brennpunkt-Bezirks Neukölln gefordert. Heinz Buschkowsky, der in der SPD bislang wenig Zustimmung fand, wurde von Nahles indes stark gelobt. "Nicht nur die SPD kann etwas von Buschkowsky lernen", sagte Nahles. Man müsse Probleme der Integration "in aller Härte" ansprechen. Im Gegensatz zu Sarrazin engagiere sich Buschkowsky aber und bemesse Menschen nicht nach ihrem ökonomischen Nutzwert.

Die integrationspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Bundestag, Aydan Özoguz, sieht die Thematisierung der Kitapflicht auf dem Parteitag kritisch. "Erst einmal sollten wir genügend Kitaplätze zur Verfügung stellen und die Gebühren abschaffen", sagte Özoguz. Man solle nicht den Fehler machen, wegen der Diskussion um Sarrazin nun ein bestimmtes Thema auf dem Parteitag zu besprechen, "nur um alle zufrieden zu stimmen". Buschkowsky sei aber nicht mit Sarrazin zu vergleichen. Er polarisiere zwar auch, rede aber nicht so respektlos wie Sarrazin. Zudem habe Buschkowsky in seinem Bezirk viele gute Projekte vorangebracht.

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33 Kommentare

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  • B
    boku

    damit dürfte die insm/bertelsmann-LohndumpingArbeitshäuser-Partei den Kurs der zukünftigen Politik festgelegt haben..

     

    diejenigen, die hier über "die Anderen" urteilen und beWerten, sollten sich in den nächsten Jahre nicht wundern, wenn sie selbst von hohler MachtPolitik betroffen sind...

  • U
    @urgestein

    Solange man - wie Sie wahrscheinlich auch - nicht wie Herr Buschkowsky in Neukölln, sondern wie Herr Ströbele im Grunewald oder anderen wohlhabenden Gegenden Berlins wohnt, kann man sich natürlich glänzend über die Anstrengungen derer mokieren, die sich täglich mit Problemen konfrontiert sehen, von denen Leute wie Sie nicht mal zu träumen wagen.

    Es ist ja soviel einfacher, im bürgerlichen Prenzlauer Berg bei einem Fair Trade Kaffee und Soja Milch aus südamerikanischen Rodungsgebieten zusammen mit gebildeten kosmopolitischen Europäern und US-Amerikanern über die wirklich wichtigen tages- und kulturpolitischen Themen zu sinnieren, nicht wahr?

  • S
    scardanelli

    @flo: "diese Probleme, über den alle neo-sarrazinisten argumentieren mögen" - diese fehlerhafte Grammatik steht symptomatisch für das intellektuelle Niveau deiner Ergüsse. Zu den Deutschen in Spanien: die Deutschen in Spanien (man mag von ihnen halten, was man will) leben nicht VOM spanischen Staat, sondern bringen ihm Geld, das ist ein fundamentaler Unterschied. Die Integration ist ja kein Selbstzweck, sondern, sondern soll ermöglichen, dass die Zuwanderer eine Chance haben, in diesem Land etwas zu erreichen - ganz anders als die Deutschen in Spanien, die da ihr schon verdientes Geld verprassen ...

  • F
    flo

    Eigentlich sind diese Probleme, über den alle neo-sarrazinisten argumentieren mögen, überhaupt nichts neues : Es sind die Probleme von den ärmsten Schichten der Gesellschaft, vom Unterschicht also - egal in welcher Epoche, in welchem Land und welcher Herkunft die leute haben. Daher sind die ganze Argumenten über Migranten bzw. Muslimen pure Ausdruck einer Unaufrichtigkeit, Ignoranz, Angst ...schlicht: eines seit immer vorhandenen Rassismus.

     

    Nun mit der allgemeinen Krise, in der unser Wirtschafts- und Gesellschaftssystem uns gebracht hat, erlebt seit jahren dieses pure Rassismus in ganz Europa fast wie eine neue Geburt.

     

    Eine Ausnahme für ersteren Argument: DIE DEUTSCHEN IM AUSLAND! Beispiel Spanien. Da haben wir wohlhabende christliche Teutonnen, die sich überhaupt nicht integrieren wollen und eine Parallelgesellschaft, die so herabwürdigend und arrogant ist, dass die Spanier diese Leute ganz einfach hassen. Bitte schön!

  • R
    Rad

    Was soll man von der Hartz4-Partei SPD schon erwarten. Ob Schröder, Nahles, Buschkowski, Sarrazin etc., das ist alles ein Abstauberbrei. Da wird nichts zukunftsweisendes mehr kommen.

  • S
    scardanelli

    @CF Gauß: sich wirklich schlau machen... dazu ein Artikel aus der faz von zwei Professoren für pädogogische und Entwicklungspsychologie mit Schwerpunkt Intelligenzforschung - aber das weißt du ja bestimmt auch ohne vom Favch zu sein, viel besser, weil nicht sein kann, was nicht sein darf, was?

    http://www.faz.net/s/Rub9B4326FE2669456BAC0CF17E0C7E9105/Doc~EBFC72F0534A149BE84CA714A883B6B5C~ATpl~Ecommon~Scontent.html

  • H
    Hank

    Ja, es gibt in der Tat Menschen in Deutschland die sich nicht integrieren wollen. Sie schotten sich ab!

     

    Sie wollen keine Steuern zahlen, leben in ihren eignen Stadtvierteln hinter hohen Zäunen und schicken ihre Kinder nur auf Schulen wo man "unter sich" ist. Studiert wird natürlich im Ausland. Über den deutschen Staat und die hiesige Verfassung wird dort nur im negativen Tonfall geredet - ja man verhöht sie sogar ("Moloch", "Bevormundungs-Staat" etc.). Sie haben sich inzwischen eine regelrechte Parallelgesellschaft erschaffen - mit eigenen Vereinen, Zeitungen und Sprachregelungen.

     

    Ich rede von dem Schnösel-Bürgertum in Berlin-Charlottenburg, Hamburg-Blankenese oder am Tegernsee.

     

    Allerdings wird diese gesellschaftliche Realität von den Mainstream-Medien konsequent verschwiegen.

     

    Wer diese Wahrheit dennoch artikuliert, wird mit der politisch-korrekten "DDR-Keule" mundtot gemacht (wahlweise auch mit der "68er-Wasserpistole").

     

    Da darf man sich nicht wundern, wenn populistische Parteien versuchen, die allgemeine Unmut über diese integrationsunwilligen Bevölkerungsgruppen in Wählerstimmen umzumünzen.

  • IR
    Ibn Rusd

    Wenn ich die Reaktionen die GrünLinkinAntifantINNEN in der Causa Sarrazin mir so ansehe, dann fällt mir kein besseres Wort als 'linksbescheuert' ein.

  • U
    Urgestein

    Aha.

     

    Buschkowsky nun also.

     

    Jener Buschkowsky, der in seinem Bezirk eigens eine "Task Force" gründete, um "Trinkergruppen, Romafamilien, Jugendlichen, psychisch Erkrankten" gegenüber effektiver mit "restriktiven Polizeimaßnahmen" begegnen zu können?

     

    Jener Buschkowsky, der in jeglicher Form kultureller Eigenständigkeit gleich eine "Parallelgesellschaft" verortet, die es "auszutrocknen" gilt und aus der "die Menschen wieder in die Gesellschaft aller" (Was bitte sind "alle", wenn es "Parallelgesellschaften" gibt?) zurückgeholt werden müssen? - früher hiessen solche "Projekte" wohl noch "Heim ins Reich"...

     

    Jener Buschkowsky, der vor wenigen Monaten alle Stadtteilfeste in seinem Bezirk verboten hat, weil keine deutschen Händler mehr dort etwas verdienen, sondern nur noch Migranten, deren Angebote ("Handtaschen und Turnschuhe") er überdrüssig sei?

     

    Jener Buschkowsky, der "Störerfamilien" ("Störer" seiner hemdsärmeligen Heile-Welt-Phantasien?) offensichtlich mit repressiven Maßnahmen des Sofortvollzugs begegnen möchte, wenn die nicht "spuren"?

     

    Jener Buschkowsky also, von dem Sarrazin sagt, er habe acht Seiten seines Buches mit Zitaten gefüllt, und diese auch von ihm autorisieren lassen, wobei jener (Buschkowsky) sie gleich noch "in der Formulierung etwas verschärft" habe...

     

     

    Da ist die SPD ja wirklich einen grossen Schritt voran gekommen. Fragt sich nur, in welche Richtung eigentlich.

  • CG
    CF Gauß

    @Carl Popper:

    1. Generell sind IQ-Studien mit großer Vorsicht zu behandeln, da die zu Grunde gelegten Intelligenzbegriffe in höchstem Maße differieren. - Also vorher sich erst mal über diese problematik schlau machen!

    2. Wer etwas Ahnung hat von Statistik, der erkennt, wie wenig die Studie ihre Interpretation zulässt! - Auch hier gilt wieder: Erst nachdenken und sich wirklich schlau machen!

  • P
    Pat

    Ich muss Nahles widersprechen. Buschkowski spricht Probleme nicht mit "aller Härte" an, sondern in aller Klarheit. Das ist ein Unterschied. Er sagte mehrmals, wo ihm der Schuh drückt: Manche Kinder kommen beispielsweise nicht regelmäßig in die Schule und einige Eltern tolerieren oder unterstützen dies gar. Selbstverständlich muss im Einzelfall angesehen werden was da los ist. Generell sollte es dennoch klar sein, dass es sich bei der Schule nicht um ein Wunschkonzert, sondern um ein Pflichtprogramm handelt. Für alle Kinder. Ausnahmslos. Das ist aber nicht allen klar.

     

    Buschkowski ist kein "kleiner Sarrazin" und kein "Hau den Moslem"-Typ. Eher Im Gegenteil. Allerdings sieht er in einigen konkreten Bereichen Probleme und damit die Notwendigkeit, die bestehende Liberalität der Behörden - maßvoll - einzuschränken. Hiervon sind dann allerdings nicht Zuwanderer betroffen, sondern *alle*.

     

    Was Sarrazin fordert, ist etwas völlig anderes. Sein Ziel war es nie, Integrationsprobleme zu lösen. Was er unter "Integration" versteht, beschreibt er ja in seinem Buch.

     

    Zitat Sarrazin:

    "Die Integration schien vollzogen, Historiker sahen darin eine Parallele zur Integration der polnischen Zuwanderer im Ruhrgebiet in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. So wie damals blieben als wesentliche Erinnerung nur die ausländisch klingenden Namen einiger prominenter Fußballer."

     

    DAS, liebe Leute, ist aber *keine* Integration. Denn bezüglich der Ruhrpolen spricht man gemeinhin nicht von "Integration", sondern tatsächlich von Germanisierung.

  • RW
    Ralf Wünsche

    Was unterscheidet eigentlich Herrn Buschkowsky und Frau Heisig von Herrn Sarrazin ?

     

    Gar nichts in Inhalt und Form. Man kann sich für eine " Sozialdemokratie " nur schämen !

     

    Diese in Ihrer Zusammensetzung privilegensicherer

    öffentl. Dienst sortiert ein drittel Gesellschaft von demokratischer ,- rechtsstaatlicher ,-

    arbeitsprod.,- gesellschaftlicher und sozialter Teilhabe aus , wundert sich dann über bestimmte

    Verhaltensformen resultierend aus dem Ausschluss und geht dann noch mit Häme und mit Repressivität gegen

    diese vor !

     

    Warum dann noch eine solche " Sozialdemokratie " ?!

  • K
    Kaboom

    @AbbaHallo

    Niedliches Statement.

    In der Realität hingegen haben CDU und CSU über Jahrzehnte negiert, das D ein Einwanderungsland ist. Noch 2006 faselte Schäuble im Tagesspiegel darüber. Bis 2005 haben sich CDU und CSU einem Einwanderungsgesetz verweigert.

    Integration wurde von CDU und CSU bis Ende der 90er ABGELEHNT. Weil sie immer noch dem Irrrsinn nachhingen, das die "Gastarbeiter" ja alle wieder "nachhause" fahren sollten. Noch 1988 wollte Zimmermann GUT integrierte Ausländer wegen "fehlendem Rückkehrwillen" abschieben.

  • H
    Holkan

    Umstritten? Buschkowsky? Seit wann und bei wem? Das ist doch wohl der einzige Politiker Berlins, der von allen Parteien gleichermaßen respektiert wird.

  • B
    Beiwem

    Bei wem ist denn Buschkowsky bitte umstritten? Das dürfte so ziemlich DER Politiker in Deutschland sein, bei dem es am wenigsten Uneinigkeit drüber gibt, das er was taugt.

  • SK
    Stefan K.

    @ Kati

     

    Die Ablehnung bezog sich wohl eher auf die biologische und kulturelle Begründung der Probleme - womit der schwarze Peter bei den Migranten lag.

    Sarrazin setzte nicht auf Kooperation, sondern wollte mit seiner hahnebüchenden Argumentation die Ursachen einseitig festschreiben - konstruktive Kritik sieht anders aus.

  • R
    riuki

    Die SPD sollte nicht von Buschkowsky lernen sondern aus ihren Fehlern der vergangenen 5 Jahre.

    Es ist nie zu spät,.......................

  • VR
    Volker Rockel

    Meinungsfreiheit ist ein pfleglich zu behandelndes Gut in dieser Gesellschaft!- Es ist in der Tat nicht immer angenehm sich mit den Meinungen anderer qualifiziert auseinandersetzen zu müssen. Nur, und dieses sollte nicht vergessen werden, die Meinung anderer fordert ab sich in der Sache auch selber zu positionieren und gleichfalls eine eigene Meinung zu formulieren.

     

    Insoweit ist „die Meinung anderer“ auch eine Chance, Sachverhalte aus einer anderen Perspektive „mehrdimensional“ zu betrachten und bewerten zu können.

     

    Eines der Grundproblem eines Teils unserer Politiker ist, dass sie sich genau dieser „mehrdimensionalen“ Herangehensweise nicht bedienen. Man ist offensichtlich eher geneigt „eindimensional zu denken und zu handeln“. Oder anders ausgedrückt: Die Perspektive einzunehmen von der man ausgeht, dass sie den geringsten öffentlichen Widerstand erfährt!

     

    Und das Thema „Integration“ wurde über Jahre zuletzt deshalb stiefmütterlich behandelt, weil Politiker aller Parteien in den Mitbürgern mit Migrationshintergrund ein Wählerpotential ausgemacht hatten, das es zu erschließen galt!- Mithin wurde das Thema „Integration“ in diesem Sinne parteitaktisch - quer durch die deutsche Parteienlandschaft - instrumentalisiert und jede Form der „Nicht- Integration“ als notwendiges Übel geflissentlich negiert!

     

     

    Das Buch von Sarrazin ist zweifelsfrei eine äußerst „unangenehme Meinungsäußerung“ eines Parteimitgliedes!- Ein Parteiordnungsverfahren mag insoweit richtig sein, weil es zur Klärung beizutragen vermag, was Sarrazin mit der Veröffentlichung des Buches tatsächlich beabsichtigte!- Insoweit ist das Vorgehen, ein Parteiordnungsverfahren einzuleiten, zu unterstützen;- weil es zur objektiven Aufklärung beiträgt, die sich eben nicht an den „headlines“ der üblichen Meinungsmacher in diesem Land festmachen läßt!- Es wäre aber sicher ein fehlgeleiteter Ansatz, dieses Parteiordnungsverfahren ausschließlich vor dem Hintergrund eines beabsichtigten Ausschlusses des Parteimitgliedes Sarrazin zu verstehen!

     

     

    Die Meinungsfreiheit ist ein pfleglich zu behandelndes Gut in dieser Gesellschaft;- und gleichsam pfleglich sollte man mit den Menschen umgehen, die sich diesen verfassungsmäßigen Grundrechts bedienen!- Egal ob die Meinung nun einem persönlich paßt oder auch nicht...

  • G
    guapito

    Frau Nahles unterschlägt heuchlerisch dass in unserer Gesellschaft alles dem kapitalistischen Nutzwert untergeordnet wird.

  • V
    vantast

    "Ich bin zwar nicht Ihrer Meinung, werde aber immer dafür eintreten, daß Sie sie sagen können!" Die SPD meint es zwar immer gut, ist aber furchtbar dämlich. So vergrault man Freunde.

  • C
    charlot

    Das ist alles so schamlose Heuchelei. Ich erinnere noch gut die Entrüstung der politischen Kaste, als Sarrazin Hartz IV -Empfängern empfahl, bei Mangel an Geld doch die Heizung abzudrehen und/oder kalt zu duschen. Jetzt hat van der Leyen genau dieses umgesetzt und den Hartz IV - Empfängern die Heizkosten gestrichen, und wo bleibt die Entrüstung? Ich will nicht Sarrazin in Schutz nehmen; aber die Heuchelei von Merkel und "ihrem" Bundespräsidenten ist so unerträglich. Worte werden angeprangert, gleichzeitig aber ihr Inhalt in Taten gegossen.

    Und genauso daneben ist jetzt die geforderte Zwangseinweisung von Kindern in Kitas, die es nicht gibt, deren Personal dafür gar nicht ausgebildet ist, für die es das notwendige Geld nicht gibt, denn Kleinstkinder brauchen einen Schlüssel von maximal vier Kindern pro ErzieherIn, sonst verkommen sie zu Verwahranstalten.

    Kann irgendein Politiker nicht mal einen gangbaren und ernstzunehmenden Vorschlag machen?

  • H
    HamburgerX

    Die Grünen wollen die Deutschpflicht von 200 Wörtern beim Familiennachzug abschaffen und haben sich schon deshalb hinsichtlich der Integrationsdebatte vollkommen disqualifiziert. Die sind und bleiben verantwortungslose Multikultiträumer.

  • L
    losingpatience

    Es ist wie Topfschlagen. Ist unser Problem grade

     

    a) die Schlaglochdichte auf der Dorfstraße von Dingenskirchen?

    b) schlecht integrierte Typen aus Ausland?

    c) ein vorsätzlich erodierter Sozialstaat mit zunehmenden Angst- und Beissreflexen derjenigen, die den Absturz fürchten?

     

    Hint: a und b? Kaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaalt

  • D
    Demos28

    Die Mehrheit der MigrantInnen, nicht europäischer Herkunft, dürfen in Deutschlan weder wählen noch gewählt werden.

    Man hat uns jahzehntelang die Staatsbürgerschaft vorenthalten. Mittlerweile dürfen aber UE-Bürger an Kommunalwahlen teilnehmen, ohne die Staatsbürgerschaft zu haben.

    In anderen europäischen Ländern, Schweden, Spanien, Holland, Irland .. dürfen alle MigrantInnen unabhängig von ihrer Herkunft an Kommunalwahlen teilnehmen.

    Erst Menschen politisch ausschliessen, dann über sie zu schimpfen, dass sie sich nicht integrieren; das ist ganz schön intelligent !

  • A
    AbbaHallo

    Die MultiKulti-Förderer Die Grünen sagen wohlweislich gar nichts. So kommen sie nicht ins Gerede. Obwohl sie mitschuldig sind an den Zuständen in diesem Lande.

  • RM
    Regine Metes

    Mit der provokativen Haltung Herrn Sarrazins sollte man sich auseinandersetzen. Allerdings sind "biologische" Begründungen erschreckend. Da ist dann der Arier nicht mehr weit.

    Wenn man darauf dann eine neue Partei aufbaut, dann werden alte Zeiten wieder belebt: die Reinerhaltung deutschen Blutes, oder so ähnlich.

    Lieber sachlich bleiben.

  • A
    Andi

    @Kati

    Medien und die üblichen politischen Schwammköpfe haben keinesfalls behauptet, dass es keine Probleme mit Migranten gibt. Das ist allgemein bekannt. Sarrazin wurde nicht für das, WAS er anspricht, kritisiert, sondern vielmehr für die Art, WIE er mit dem Thema umgeht - menschenverachtend, darwinistisch, rassistisch, kalt, spaltend.

    ---

    Ob den Worten nun auch Taten folgen werden, oder ob sich die Regierung erneut vor diesem schwierigen Thema drückt, ist ein anderes Thema...

  • M
    Makeze

    So denkt also der Bürger: da sollen die Muselmannen ihre Kinder schön auf eine ordentliche deutsche Schule schicken, aber bitte nicht auf die wo meine hingehen!

  • CP
    Carl Popper

    Es tut mir sehr leid viele taz leser enttäuschen zu müssen, aber Intelligenz ist natürlich zu einem gewissen grad erblich, dh. genetische determiniert. (je nach studie zu 40-80%).

     

    http://www.nature.com/scitable/topicpage/heritability-of-human-intelligence-iq-and-eugenics-796

     

    ich hoffe, dass dieser post die mfs 2.0 abteilung der taz überlebt und geposted wird.

  • N
    Nigredo

    Diese ganze Debatte zeigt nur die Beschränktheit der deutschen Medien.

     

    Da geißelt ein Agent des Systems die Opfer des Systems und ganz Deutschland macht mit, statt sich die Ursachen zu überlegen.

     

    Solange ein wirtschaftliches System Anwendung findet, dass den Wohlstand einiger nur auf Kosten anderer sichern kann, wird es, vor allem unter den Opfern solche geben, die sich mit diesen Umständen nicht abfinden wollen und sich in Parteien organisieren. Und Religion ist hier noch immer ein starkes Merkmal für solche Parteienbildung. So gibt es in Deutschland natürlich solche, die sich unter dem Mantel des Islam finden und diesen Staat ablehnen, in Irland ist es prominent die katholische Kirche, ebenso in Schottland, im Tibet ist es der Buddhismus. Letztendlich sind diese Gruppen aber austauschbar und belanglos, weil sie im Endeffekt nur einer unter mehreren einenden Faktoren sind, und die Heimat bilden sollen, die sich im Staat nicht findet.

    Wenn wir die Radikalisierung von Katholiken, Basken oder Muslimen verhindern wollen, müssen wir ans Gesamtsystem, einzelne Pflästerchen werden nicht helfen.

  • K
    Kati

    So, so. Nahles, Gabriel und Co in der SPD einerseits, Bosbach, Merkel und Co andererseits. Sind das nicht die, die uns in Cooperation mit den Medien bis vor einigen Tagen erzählten, wie wunderbar und völlig ohne Probleme die Zuwanderung und die sogenannte 'Integration' laufen?

    Und sich nun wenden. So sind sie halt, die aktuellen Politkader. Heuchlerisch. Wenn sich der Sarrazin-Sturm wieder gelegt hat, drehen sie sich erneut und erzählen uns, nun sei mit den Ausländern, Zuwanderern, Migranten usw aber wirklich alles gut.

  • G
    GrünesHerz

    ...und da wundert sich noch einer, dass die Grünen zur Volkspartei werden: Nämlich für die Menschen in Deutschland, die Populismus ablehnen und differenzierte Lösungen wollen.

  • TP
    Trojanische Pferde

    Die „bunte Pluralität“ ist bei Lichte betrachtet nichts anderes als eine neue Variante der marxistischen Idee von der „klassenlosen Gesellschaft“, die heute – ganz im Geist der Globalisierung – als „klassenlose Weltgesellschaft“ Auferstehung feiert. Denn genau darauf läuft das unentwegte Gerede von Rassismus und Diskriminierung hinaus. Erst wenn alles mit allem gleich ist – „kein Mensch ist schließlich illegal“ –, haben die Dauerankläger aller Couleur ihr eigentliches Ziel erreicht.