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Parken nur noch mit Kärtchen?

■ SPD-Unterbezirksparteitag: SPD-Linke wollen Hettlings Verkehrs-Papier kippen

Wenn heute abend der Unterbezirk Ost der Bremer SPD eine große Zahl von Neuwahlen für diverse Vorstandsposten durchführt, wird dabei auch ein Antrag eine Rolle spielen, der kurzfristig vom Ortsverein Steintor eingebracht worden ist. Ziel der Antragsteller: Mit einem Bündel von Anregungen wieder Schwung in die verkehrspolitische Debatte bringen und gleichzeitig das von der Landesverkehrskommission der SPD vorgelegte Programm kräftig zu zauseln.

Die Kommision unter dem Parteirechten Ludwig Hettling hatte

vorgeschlagen, längst zu Grabe getragene Verkehrsprojekte, wie die Beneckendorffallee und die Georg-Bitter-Straße wiederzubeleben. Dagegen setzt der Ortsverein Steintor auf den Öffentlichen Personennahverkehr, und will, daß dies durch eine Reihe von Einzelmaßnahmen endlich auch sichtbar wird. Auf den autogerecht ausgebauten Straßen sollen Hindernisse für eine Zufahrt in den innerstädtischen Bereich errichtet werden. Haltebuchten von Bussen und unnötige Abbiegespuren sollen abgeschafft und die Ampelschaltungen zu Gunsten

des ÖPNV verändert werden.

Um die Innenstadt vom Autoverkehr zu entlasten, soll der Parkraum in diesem Bereich abgebaut werden. Drastische Maßnahme Nummer eins: Das Katharinenparkhaus einer anderen „sinnvollen“ Verwendung zuführen. Drastische Maßnahme Nummer zwei: Das Parken auf Straßen und Plätzen im City-Bereich soll nur noch BesitzerInnen des Bremer Kärtchens erlaubt sein. Meinen die Parteilinken: „Umweltfreundlichen Lösungen ist allemal der Vorrang vor Straßenaus-und Neubauten zu geben.“

hbk

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