: Paris links der Weser
Brandnacht in Huchting: Ein Laubhaufen, ein Müllcontainer, drei Autos, und eine Schule brennen
Bremen taz ■ Nein, da ist sich die Polizei ganz sicher: Von Pariser Verhältnissen kann keine Rede sein im Bremer Stadtteil Huchting. In der Nacht zu Sonntag wurde dort nicht 750 Mal, wie in Paris, sondern lediglich viermal Feuer gelegt. Und, so betont Polizeisprecher Heiner Melloh: „Es fand keine offene Konfrontation mit den Einsatzkräften von Feuerwehr und Polizei statt.“
Insgesamt gingen drei Autos, die auf ihren Abriss wartende ehemalige Schule am Willakedamm, ein Müllcontainer und ein Laubhaufen in Flammen auf. Die Feuerwehr konnte alle Brände löschen, Personen wurden nicht geschädigt. Der Sachschaden geht in die Zehntausende. Die Polizei nahm die Personalien mehrerer Verdächtiger auf.
Begonnen hatte die Huchtinger Brandnacht in der Amsterdamer Straße. Kurz nach 20 Uhr zündeten Unbekannte dort einen Laubhaufen an. Die Polizei überprüft derzeit die Tatbeteiligung von vier Jugendlichen.
Zweieinhalb Stunden später, der nächste Alarm: Diesmal brennt ein Müllcontainer in der Carl-Hurtzig-Straße. Es entsteht geringer Sachschaden, die Täter flüchten unerkannt.
Gegen halb eins brennt es auf dem Gelände eines Autohändlers in der Kirchhuchtinger Landstraße. Nach Angaben der Polizei wurden drei Autos „offenbar zielgerichtet in Brand gesetzt“, drei weitere durch die Flammen erheblich beschädigt. Die Polizei schätzt den Schaden hier auf mehrere zehntausend Euro.
Um halb vier musste die Feuerwehr schließlich zum vierten Mal in Huchting ausrücken. Aus der ehemaligen Schule am Willakedamm schlugen die Flammen. Die Polizei geht von „zumindest fahrlässiger“ Brandtstiftung aus. Zehn Personen seien überprüft worden, hieß es, ob sie an der Tat beteiligt gewesen seien, könne man derzeit nicht sagen. Es gebe bisher auch keine Erkenntnisse, dass die Brände von derselben Gruppe gelegt worden seien.
Mehrfach waren bei der Polizei zudem Anrufe eingegangen, die von grölenden und sich gegenseitig schlagenden Jugendlichen berichteten. Trotz zusätzlicher Streifenwagen-Patrouillen durch Huchting habe man diese Meldungen aber nicht verifizieren können, sagte Melloh. Sich prügelnde Jugendliche habe man keine gefunden. sim