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Paris Saint-Germain vs. M.I.A.Flieg mit den Piraten!

Der französische Fußballverein Paris Saint-Germain beschwert sich bei der britischen Sängerin M.I.A. Der Verein hat was gegen M.I.A.s T-Shirt.

M.I.A. mit dem umstrittenen T-Shirt. Screenshot: Youtube

Die Sequenz dauert nicht einmal 15 Sekunden. Für diese kurze Zeit sind auf der Brust der britischen Sängerin M.I.A. im Video zu ihrem Song „Borders“ die Worte „Fly Pirates“ zu lesen. Was auf den ersten Blick wenig Sinn ergibt, hat ihr und ihrer Plattenfirma Universal einen mehrseitigen Beschwerdebrief des französischen Fußballvereins Paris Saint-Germain (PSG) eingebracht, den M.I.A. auf Twitter veröffentlicht hat.

Anstoß: Die Sängerin trägt ein weißes PSG-Trikot, DAS „P“ von Pirates überdeckt an entscheidender Stelle den Namen des Sponsors Emirates, der Fluggesellschaft der Vereinigten Arabischen Emirate.

In Text und Video zu „Borders“ setzt sich M.I.A. mit der Flüchtlingsdebatte auseinander. Die Botschaft: „Schaut her, an euren Grenzen scheitern Menschen! Wir brauchen ein größeres Wir-Gefühl!“ Die Absicht der Sängerin ist also durchaus nobel.

Anstatt sich jedoch mit M.I.A. zu solidarisieren und die Debatte für sich zu nutzen, fühlt PSG das Ansehen des Vereins ausgenutzt und beschmutzt: „Wir betrachten die Verwendung unserer Marke und unseres Bildes als Quelle des Diskredits, das die Strategie unserer Öffentlichkeitsarbeit stört“, schreibt Geschäftsführer Jean-Claude Blanc und fordert Universal auf, die betreffenden Ausschnitte aus dem Video zu entfernen.

In Wahrheit fürchtet der Verein wohl eher, dass der Clip ein schlechtes Licht auf seine einflussreichen Förderer werfen könnte. PSG gehört zu 100 Prozent einem katarischen Staatsfonds, der Millionen in das „Projekt“ steckt und dessen Vorsitzender der Sohn des Emirs ist. Das Land auf der Arabischen Halbinsel hat laut Amnesty International bisher genau null syrische Flüchtlinge aufgenommen.

Das Verhalten von PSG zeugt von wenig Sensibilität und genau jener Kapitalhörigkeit, die man modernem Fußball so gern vorwirft. Und vom Streisand-Effekt hat man in Paris wohl auch noch nichts gehört.

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1 Kommentar

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  • In einem Land in dem Rechtspopulismus mehrheitsfähig ist und eine rechtsradikale Partei zweitstärkste Kraft ist muss man nicht nach Katar reisen um das Verhalten von PSG zu erklären. Zu befürchten ist viel mehr, das die Reaktion des Managements vor allem mit Blick auf die eigenen Fans erfolgte, von denen sich viele in Sachen Flüchtlingspolitik mehr Katar und weniger M.I.A. wünschen.