: Paradies für Sextouristen
Betr.: „Mit Zwang zum Glück ins Allgäu“, taz hamburg v. 23.12.
Wenn es sich um eine 12-jährige Prostituierte handelt, muss der Staat eingreifen. Es ist dann nämlich Aufgabe der Polizei, Jagd auf die so genannten „Freier“ dieser Kinderprostituierten zu machen und dafür zu sorgen, dass diese Typen im Knast landen, denn sexueller Missbrauch von Minderjährigen ist in Deutschland eine Straftat, und daran ändert sich auch nichts, wenn es sich bei den Opfern um Kinderprostituierte handelt. Übrigens sind auch die Zuhälter dieser Kinder Kriminelle, und wenn die Hamburger Polizei ihre Arbeit korrekt machen würde, bräuchte man deren Opfer nicht ins Allgäu zu schaffen, um sie vor ihnen zu schützen.
Man hat den Eindruck, als sei die bestehende Rechtslage den beiden Politikern völlig unbekannt, denn auch Frau Blömeke weist nicht darauf hin. Vielleicht hat man in Hamburg einfach Angst, dass, wenn die Polizei Jagd auf kriminelle Freier und Zuhälter macht, Hamburgs Ruf als Paradies für Sextouristen leidet.
Frida Tresch
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen