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Papst betete - Champagner floß

■ Abkommen der Supermächte weltweit als „Meilenstein“ in der Rüstungskontrolle begrüßt / Kritische Worte aus China / Kohl sprach „Dank und Anerkennung“ aus / Friedensaktivisten feierten mit

London (dpa/upi) - Champagnerkorken knallten im Londoner Botschaftsviertel, Papst Johannes Paul II. betete im Vatikan, und führende Politiker in aller Welt applaudierten zur Unterzeichnung des amerikanisch–sowjetischen Abrüstungsabkommens. In so entfernten Städten wie Jakarta und Teheran bis zu den europäischen Hauptstädten, die besonders von der Vereinbarung betroffen sind, bezeichneten die politischen Führer das Mittelstrecken– Abkommen (INF) als „histori schen“ Schritt und einen „Meilenstein“ in der Rüstungskontrolle. Aber das Abkommen, mit dem zum ersten Mal eine ganze Kategorie von Atomwaffen beseitigt wird, stößt auch auf Kritik, besonders in China. In einem Kommentar betonte die chinesische Nachrichtenagentur, daß mit der Vereinbarung lediglich drei Prozent des sowjetisch–amerikanischen Arsenals an Nuklearwaffen beseitigt werden. Der Gipfel sei nichts anderes als eine „neue Runde des Feilschens zwischen zwei rivali sierenden Supermächten.“ „Dank und Anerkennung“ sprach Bundeskanzler Helmut Kohl US– Präsident Ronald Reagan und dem sowjetischen Parteichef Gorbatschow aus. Kohl zollte Gorbatschow „Anerkennung dafür, daß er den Weg zum Kompromiß und zu einem guten Ergebnis freigemacht hat“. In London versammelten sich Mitglieder der „Gruppe für atomare Abrüstung“ vor den Botschaften der Sowjetunion und der USA und begossen die Unterzeichnung mit Champagner der Marke „Gipfel Jahrgang 87“. In den Niederlanden feierten Friedensaktivisten das Ereignis vor der Luftwaffenbasis Woensdrecht, während der dänische Ministerpräsident Ruud Lubbers die Vereinbarung als einen Beweis für die Öffentlichkeit bezeichnete, „daß wir auch in Wirklichkeit etwas tun können, um aus der Rüstungsspirale herauszukommmen.“ In Brüssel heißt es in einer Erklärung der NATO, die Allianz begrüße das Abkommen.

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