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Papst-Brief wegen Williamson-AffäreLob für Benedikts Pannenbeichte

Dass der Papst Fehler im Zusammenhang mit der Williamson-Affäre einräumt, kommt in der katholischen Kirche in Deutschland gut an. Auch CSU-Politiker Peter Ramsauer lobte den Brief.

Hat seine Position wieder gefestigt: Der Papst. Bild: dpa

BERLIN taz In Deutschland ist der Brief des Papstes an die Bischöfe zu den Hintergründen der Williamson-Affäre auf positive Resonanz gestoßen. Sowohl in der Politik wie in der Kirche wurde der ungewöhnliche Akt von Benedikt XVI. gelobt. Er hatte "Pannen" bei der Teilrehabilitation der vier exkommunizierten "Bischöfe" der ultratraditionalistischen Pius-Priesterbruderschaft eingeräumt - zu ihr zählt der Holocaust-Leugner Richard Williamson.

In dem seit Donnerstag offiziell vorliegenden Brief des Papstes an seine etwa 5.000 "Mitbrüder im bischöflichen Dienst" nannte es der Pontifex Maximus eine "nicht vorhersehbare Panne", dass die Teilrehabilitation der vier Pius-"Bischöfe" mit Veröffentlichungen über Williamson zusammenfiel. So sei der Frieden in der Beziehung zu den Juden und in der Kirche "für einen Augenblick" gestört worden. Das könne er nur "zutiefst bedauern". Er nannte es eine "weitere Panne", dass "Grenze und Reichweite" der Teilrehabilitation der Pius-Brüder "nicht klar genug dargestellt worden sind".

Der CSU-Landesgruppenchef im Bundestag, Peter Ramsauer lobte den Brief: "Der Heilige Vater benennt Fehler, die innerhalb des Vatikans gemacht wurden." Ein solcher Schritt sei beispielhaft und mutig. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, erklärte: "Es ist ein Dokument des brüderlichen Umgangs mit uns Mitbischöfen, der geistlichen Unterscheidung und der ehrlichen Rechenschaft gegenüber allen Gläubigen. Seine Worte bewegen mich, sie wirken klärend und motivierend." Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Hans Joachim Meyer, nannte das Schreiben "ein geschichtlich einmaliges und sehr persönliches Dokument". Aber: "Es bleibt dabei, dass die Pius-Bruderschaft sich rückhaltlos zum Zweiten Vatikanischen Konzil bekennen muss." Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend findet: "Das ist der Papst, wie wir ihn auf dem Weltjugendtag in Köln kennengelernt haben: authentisch, menschlich, versöhnend."

Christian Weisner, Sprecher der Bewegung "Wir sind Kirche" sagte der taz: "Ein sehr honoriger Brief, den Papst Benedikt an die Bischöfe geschrieben hat, ein gutes Zeichen der Kollegialität. Der Brief zeigt, dass der Papst verstanden hat, wie sehr seine damalige Entscheidung die Bischöfe, die Theologen und das ganze Kirchenvolk irritiert hat. Er zeigt aber auch, dass die Petitionen und Appelle in Richtung Rom ihre Wirkung nicht verfehlt haben." Die Petition für die volle Anerkennung des Konzils bleibe aktuell (www.petition-vatica num2.org).

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1 Kommentar

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  • D
    Donner

    ALTER schütz vor Torheit nicht!

     

    Senilität und Demenz machen auch nicht vor Kirchenoberen halt. Es sind ja auch nur Menschen und keine göttlichen Vertreter.