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PUTIN UND BLAIR – EINE STRATEGISCHE PARTNERSCHAFTNew Labour und New KGB

Er ist jung und unverbraucht; er hat Visionen und hat eine harte Hand; er vermittelt seinem Publikum das Gefühl, zu den Gewinnern zu gehören; seine ersten Wahlen hat er überragend gewonnen. So sahen die Briten 1997 Tony Blair. Und so sehen die Russen heute Wladimir Putin.

Kein Wunder, dass die beiden sich so gut verstehen. Wenn der mittlerweile etwas verbrauchte Blair den noch frischen Putin anguckt, blickt er in seine eigene Vergangenheit. Blair war der erste Staatsmann, der nach Putins Wahl gen Moskau eilte; Blair ist der erste Staatsmann, den Putin nach seiner Wahl im Ausland besucht. Putin sei „ein beeindruckender Mann“, fand Blair im März nach seiner Reise; jetzt peilen Russland und Großbritannien eine „strategische Partnerschaft“ an.

„New Labour“ und „New KGB“ – das passt eben zusammen. Die entsprechenden Vergleiche zwischen Nordirland und Tschetschenien sind längst gezogen, wenngleich der britische Nordirlandminister und Immobilienhasardeur Peter Mandelson sich so schnell kein Haus in Grosny kaufen wird. Dafür aber hat Blairs Exverteidigungsminister George Robertson, heute Nato-Generalsekretär, tiefes Verständnis für den russischen Tschetschenienkrieg. Und der britische Außenminister Robin Cook sagte im Februar zu Journalisten, die ihn nach einer „robusteren Haltung“ des Westens fragten: „Ich bin nicht sicher, dass ich verstehe, was das ist.“

Zur Erinnerung: Cook war der Politiker, der einst das Schlagwort von der robusten „ethischen Außenpolitik“ erfand. Vor einem Jahr war die Regierung Blair ein Hauptverantwortlicher dafür, dass der Westen gegen die Unterdrückung der Kosovo-Albaner durch das jugoslawische Milošević-Regime tätig wurde. Damals stand Tony Blair bei den Briten noch unangefochten da. Heute ist die Regierung Blair ein Hauptschuldiger daran, dass der Westen den verbrecherischen Krieg Russlands in Tschetschenien duldet. Zugleich ist sie innenpolitisch auf dem absteigenden Ast. Man sollte seine Prinzipien und seine Anhänger nicht gleichzeitig verraten: Wenn Putin das von Blair lernt, ist ihm ein langes Politikerleben sicher. DOMINIC JOHNSON

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