PROZESS GEGEN MUTMASSLICHE MAI-RANDALIERER : Morddrohungen gegen Staatsanwalt
Im Prozess wegen versuchten Mordes am 1. Mai vertritt Staatsanwalt Ralph Knispel die Anklage. Den Schülern Yunus K. und Rigo B. wirft er vor, am 1. Mai einen Molotowcocktail auf Polizisten geworfen zu haben. Nun ist Knispel selbst ins Schussfeld geraten. In einem Internetforum rufen autonome Gruppen dazu auf, den Staatsanwalt „anzugreifen, besser zu beseitigen“.
Die Polizei nimmt die Drohung ernst. „Wir haben die erforderlichen Maßnahmen getroffen“, deutete ein Sprecher am Donnerstag an, dass Knispel unter Polizeischutz gestellt wurde. Der Staatsschutz ermittelt.
Offenbar befindet sich die Drohung schon seit dem 3. September im Netz. Man habe aber erst jetzt davon erfahren, so die Polizei. Yunus K. und Rigo B. haben vor Gericht ausgesagt, Opfer einer Verwechslung zu sein. Ihre Anwälte haben den Staatsanwalt erfolglos wegen Befangenheit abgelehnt. Sie werfen ihm vor einseitig ermittelt zu haben. Knispel beschuldigte die Anwälte des „Rufmordes“.
In der Drohung heißt es, man wünsche Knispel, dass er „so endet“ wie der Kriminalhauptkommissar Uwe Lieschied. Lieschied war 2006 in Neukölln von einem Räuber erschossen worden. PLU