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Archiv-Artikel

WAS MACHT EIGENTLICH ...die Pet Shop Boys? PPPPanzersounds

Von HÖH

In einem kleinen, verrauchten Kinosaal surrt ein Filmprojektor und lässt einen Schwarz-weiß-Streifen über die vergilbte Leinwand flimmern: Viel zu hastig bewegen sich Schauspielerfiguren. Rechts neben der Leinwand steht ein Flügel – die Hände eines befrackten Mannes huschen über die Tasten.

Genau so soll es nicht aussehen am 12. September auf dem Londoner Trafalgar Square. Deshalb sind die Pet Shop Boys in Berlin. Genauer: in einem alten Fernsehstudio an der Nalepastraße. Dort arbeitet das britische Pop-Duo, Neil Tennant und Chris Lowe, zusammen mit 25 Orchestermusikern der Dresdner Sinfoniker daran, den befrackten Klimpermann aus Stummfilmzeiten abzulösen: Sie vertonen Sergej Eisensteins Stummfilm „Panzerkreuzer Potemkin“ aus dem Jahre 1925. Auf dem Trafalgar Square zeigen sie im September das Ergebnis.

Montag begannen die Aufnahmen: Die von Produzent Sven Helbig mitgegründeten Dresdner Sinfoniker sorgen für die Streicherbegleitetung für die Poptitel der Pet Shop Boys. Und wenn sie nach Feierabend genug vom Stummfilm-Vertonen haben? Dann wird Molle gezischt im Prenzlberg, verrät Helbig: „Ihre Abende verbringen die beiden am liebsten in der Kneipenszene am Prenzlauer Berg.“

Reichlich feucht gespuckt könnte dann die Umgebung werden, angesichts so vieler „P“: wenn die Popmusiker Pet Shop Boys samt Produzent in Prenzlauer Berg Pils picheln und über Partituren zu „Panzerkreuzer Potemkin“ palavern. Pu. Und das alles in Perlin. HÖH FOTO: ARCHIV