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Archiv-Artikel

sichtet die sozialen Bewegungen in der Stadt

JÖRG SUNDERMEIER

Am Freitag wird im Café Commune (Reichenberger Straße 157, 18 Uhr) ein überaus wichtiges Thema besprochen, nämlich die „Die saudische Roll-Back-Politik“. Das saudische Königshaus hat sich mitsamt seinen Vasallen in den vergangenen Jahren immer wieder als lokale „Ordnungsmacht“ in Stellung gebracht und pflegt eine offene Konkurrenz mit der Türkei um die regionale Hegemonie im Nahen Osten. Das unvorstellbar viele Geld, das der Königsfamilie dabei zur Verfügung steht, lässt sie recht wirkungsmächtig agieren. So werden einige der regionalen Konflikte von diesen Hegemonen eher angefacht als eingeschränkt. Da die USA aber sowohl die Saudis wie den Nato-Partner Türkei stützen, wird der Konflikt eher verschäft als abgemildert – zu Lasten der umliegenden Staaten. Leider wird die saudische Außenpolitik in Debatten zum Nahen Osten kaum beleuchtet.

Am Sonntag wird zur besten Matinee-Zeit im Büro der Naturfreundejugend (Weichselstraße 13/14, 11 Uhr) das Seminar „Was ist Herrschaftskritik?“ stattfinden. Laut der Naturfreundejugend ist es heute so: „Rassismus, Kapitalismus oder Antisemitismus existieren nicht einfach nebeneinander her, sondern setzen sich gegenseitig voraus und können sich beeinflussen oder sogar bestärken“ – wie also damit umgehen? Und wie hebelt man alles gemeinsam aus?

Am Dienstag dann wird in der Technischen Universität (Straße des 17. Juni 135, 16 Uhr) über „Rechte Intellektuelle und die Neue Rechte“ gesprochen, Helmut Kellershohn vom renommierten Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung wird über „Bedeutung, Ziele und Methoden der Neuen Rechten“ referieren. Das ist besonders wichtig, da angesichts des spektakulären NSU-Prozesses und der NPD-Aktionen auch in der Linken die Neue Rechte immer mehr aus dem Blickfeld gerät – in der bürgerlichen Sphäre jedoch sind deren Ideen enorm einflussreich. Am Mittwoch schließlich wird im Baiz in der sogenannten „A-Laden Experience“ eine Einführung in den Anarchismus gegeben, die Leitfragen der VeranstalterInnen („Seit wann gibt es Anarchismus als politische Bewegung und welche Menschen haben das A im Kreis ins Rollen gebracht? Ist Anarchismus ‚vögelfrei‘ für jede Interpretation? War da nicht mal was mit Sozialismus und ‚Arbeiterbewegung‘? Oder alles nur durchgeknalltes Spinnerzeug von Terroristen und Bohemiens?“) lassen in ihrer angestrengten Lockerheit allerdings nicht gerade auf ein hohes politisches Niveau hoffen.

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