piwik no script img

■ POLENKeine Solidarität

Warschau (ap) — In dem Warschauer Vorort Laski wird es auf absehbare Zeit kein Heim für Kinder geben, die mit dem HI-Virus infiziert sind. Französische Ärzte unter Leitung des Immunologen Michel Kazatchkin, die für die Organisation Ärzte der Welt (Medecins du Monde) arbeiten, konnten sich nicht gegen protestierende Warschauer durchsetzen und wurden am Dienstag unter schrillen Pfiffen und Buhrufen regelrecht vertrieben. Die Ärzte hatten vorgehabt, zwei Häuser in Laski zu Heimstätten für HIV-infizierte Kinder zu machen. Vor zwei Wochen wurde eines der Häuser niedergebrannt, das andere vollkommen verwüstet. In Polen wie anderswo sollten sich Ärzte, Krankenschwestern und Forscher an ein Wort erinnern, sagte Kazatchkin in Laski, das man vor ein paar Jahren mit Polen verbunden habe: Solidarität.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen