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Ostermärsche in DeutschlandEin bisschen Frieden

Bundesweit gingen am Samstag tausende Menschen zu den traditionellen Ostermärschen auf die Straße. Sie protestierten gegen Krieg und Atomkraft.

Von AKW-Betreiber zu AKW-Betreiber: Ostermarsch in Berlin. Bild: dpa

BERLIN taz | Der Frieden und die Atomkraft, das hatte auf den Ostermärschen schon immer miteinander zu tun. Stichwort Kalter Krieg. Stichwort Atomares Wettrüsten. An diesem Wochenende stand der Ausstieg aus der Atomtechnologie wieder ganz oben auf der Agenda der Friedensdemonstrationen.

Bevor am Montag mit bundesweiten Massenprotesten für einen sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie demonstriert werden soll, liefen sich am Samstag bundesweit bereits tausende Menschen auf den traditionellen Ostermärschen warm. Ihr Anliegen: Atomkraftwerke ausschalten, Atomwaffen ächten – und Schluss mit den Kriegen in Afghanistan, Irak, Libyen und anderswo.

In zahlreichen deutschen Städten gingen dazu tausende Menschen auf die Straßen. In Berlin begann der Ostermarsch an der Zentrale des umstrittenen Atomkraftwerkbetreibers Vattenfall und führte entlang an den Niederlassungen anderer Atomkonzerne bis zum Potsdamer Platz. Dort beteiligten sich nach Zählungen der Veranstalter rund 4.000 Menschen an der Demonstration. In zahlreichen anderen Städten gingen ebenfalls Friedensbewegte demonstrieren.

Einige hundert Menschen demonstrierten jeweils in Hamburg, Mainz, in Duisburg, Bremen und München. Auch in Hannover, Kiel, Rostock und Leipzig, in Augsburg, Würzburg und Erlangen, im thüringischen Ohrdruf oder im fränkischen Ansbach gab es Proteste. In Ansbach richtete sich der Protest gegen Übungsflüge von Militärhubschraubern. Die Ostermarschierer fordern neben dem Ausstieg aus der Atomenergie auch die Kürzung der Militärausgaben, einen Stopp von Rüstungsexporten sowie ein Ende von Bundeswehrveranstaltungen an Schulen.

Ostermärsche finden in Deutschland seit den sechziger Jahren statt und richteten sich zunächst gegen das atomare Wettrüsten in Zeiten des "Kalten Krieges". Ihren Höhepunkt erreichten die Ostermärsche Anfang der achtziger Jahre als bundesweit mehrere hunderttausend Menschen gegen die Aufrüstungspolitik der Nato demonstrierten. In den letzten Jahren war der Zulauf zu den Ostermärschen jedoch weitaus geringer. Zuletzt hatte im Jahr 2003 der von den USA begonnene Irak-Krieg zu einem kurzen Wiedererstarken der Friedensbewegung geführt.

Anlässlich des 25. Jahrestages des dramatischen Reaktorunglücks von Tschernobyl und nach der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima sollen die Demonstrationen in diesem Jahr allerdings wieder für Aufsehen sorgen. So ruft die Friedensbewegung auch zu weiteren Demonstrationen am Ostermontag auf, wenn hunderte Anti-Atom-Initiativen in ganz Deutschland zehntausende von Demonstrierenden erwarten. An neun Atomkraftwerken und drei weiteren Atomstandorten soll es dann zu neuen Proteste kommen – weitaus größer als die am Samstag.

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5 Kommentare

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  • S
    Stefan

    4000 Teilnehmer auf der Veranstaltung in Berlin - ich lach mich schlapp. Wahrscheinlich bin ich auf mitgezählt worden, weil ich zufälligerweise in der Nähe stand. Da war ein Häuflein von ein paar Hundert und der Rest waren normale Passanten und Touristen und das bei schönstem Demowetter. Die Ostermärsche sind tot - da läuft gar nichts mehr!

  • Z
    zombie1969

    Da sind sie wieder alle versammelt die am lautesten brüllen wenn man ihnen den Strom für TV, DVD, Stereoanlage etc. abstellt. Lediglich zu

    ignorierende Heuchler

  • B
    Boris

    Tja, man ist lieber gegen die NATO anstatt gegen Gadaffi. Aber so sind halt die Sozialisten, solidarisch mit ihren Brüdern bis zum Ende...

  • D
    Donaufalterzeitung

    Kernkraft ist out. Kernkraft ist sowas von out, dass der, der heute davon spricht, nicht mehr gesellschaftsfähig ist. Ja die fossilen Energiequellen machen eine Klimaverschiebung, die Windkrafträder sind ein Minusangebot, denn sie sind teuer, verschandeln die Umwelt und machen Menschen krank. Die Heizplatten auf den Dächern wurden vom Bund gesponsert, kommt es zur Verlängerung? Sie schauen grauenvoll aus ,wenn man auf der A7 nach Würzburg fährt, egal. Sie sind für den Frieden. Eine friedliche Energie ist es, wenn man die Sonne ins Boot holt. Klimaverschiebung bei Erdgas und Kohle? Heute nicht im Angebot. Wir marschieren für eine bessere Welt.

     

    http://www.donaufalter-zeitung.de/friends/parser.php?artikel=243

  • T
    Thomas

    In Hamburg waren geschätzt etwa 1.000 Leute dabei, die Angaben der Polizei liegen für meinen Geschmack leicht zu niedrig. Aber ich mag mich da auch verschätzt haben.

     

    Der Ostermarsch war recht ruhig, irgendwie wollte keine Stimmung in die Menge kommen. Selbst als am Dammtor ein Passant vorbeirannte und lauthals "Ihr seid doch alles Looser" schrie, standen die meisten eher etwas verdattert in der Gegend. Realsatire :D

     

    Mehr zum Marsch in Hamburg, viele Fotos und ein kleines Video gibts auf meinem Blog:

     

    >> www.alster-blog.de/politik/demonstration/ostermarsch-2011/