Osterholz: Jugend übt Politik
■ Willensbildung: SchülerInnen im Beirat
Sollen lieber Spielplätze sauber gehalten oder die Stadtteilbibliothek bleiben, soll es Schuluniformen oder neue Fahrradständer geben? Hilft in Osterholz eine flächende-ckende Video-Überwachung gegen Drogendealer? All diese Fragen wird am kommenden Donnerstag den 18. April der erste Jugend-Beirat im Stadtteil diskutieren.
Dieses Gremium aus SchülerInnen und Jugendlichen „soll kein repräsentativer Jugendbeirat sein, sondern ein Forum für die Wünsche und Nöte der Jugendlichen“, erklärt der Initiator des Ganzen, Heinz Dieter Meier, der auch Vorsitzender des Ausschusses Kultur und Bildung im Beirat Osterholz ist.
Angelehnt an das Original, den Osterholzer Beirat, werden auch im SchülerInnen-Gremium 19 Beiräte sitzen, ent-sandt von den Schulen Koblenzer und Graubündener Straße, Ellener Feld, der Gesamtschule Ost und aus der Sekundarstufe zwei der Walliser Straße. Sie werden nicht nur eine Geschäftsordnung verabschieden, wie es sich für jedes politische Gremium geziemt, sondern auch eine SprecherIn wählen und in drei Ausschüssen Themen behandeln, die sie selbst in der Vorbereitung benannt haben, als da wären: „Jugend und Freizeit“, „Bildung / Schulen in Osterholz“ und „Zusammenleben und Sicherheit im Stadtteil“.
Ganz wie die Großen werden sie Beschlüsse fassen und diese am Ende des Tages im Beiratsplenum vorstellen. Ihre Arbeit begleiten einige Original-Beiratsmitglieder.
„Wir wollen den Jugendlichen zeigen, dass man politisch etwas erreichen kann. Dafür muss man sich aber engagieren“, erklärte Meier sein Anliegen. Mit diesem Tag wolle er dem Gefühl „Die da oben machen sowieso, was sie wollen“ etwas entgegensetzen, so Meier.
BürgerschaftschaftspräsidentChristian Weber, der auch Schirmherr der Veranstaltung ist, kommt am 18. nach Osterholz. Er sieht in dem Projekt „Jugend im Beirat“ die „Schwester“ zu der Veranstaltung „Jugend im Parlament“ und verspricht sich davon, dass die beteiligten Jugendlichen „lernen, wo die Schwierigkeiten der politischen Willensbildung liegen“.
Die jugendlichen BeiratssprecherInnen werden ihre Arbeitsergebnisse auch in den Osterholzer Beirat einbringen. Möglicherweise gehen den „erwachsenen“ Beiräten die Augen auf, was die jüngeren StadtteilbewohnerInnen wirklich bewegt. ube
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