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Oster-KundgebungGegen den Krieg

■ Kundgebung statt Ostermarsch: Friedensforum verzichtet auf Demo und protestiert gegen die rot-grüne Außenpolitik

Die glorreichen Zeiten der Ostermärsche sind in Bremen vorbei. 1987 kamen noch 2.000 Friedensbewegte zum traditionellen Demozug. Dieses Jahr rechnen die Veranstalter mit 100 Teilnehmern. „Die Leute interessieren sich nicht mehr dafür“, bedauert Armin Stolle vom Bremer Friedensforum.

Einen Ostermarsch wird es deshalb in Bremen nicht geben. Aber eine Kundgebung ist geplant. Sie beginnt um 11 Uhr am Samstag auf dem Marktplatz. Möglicherweise, so Stolle, könne man die Teilnehmer im Anschluss ja noch zu einem Rundgang durch die Obernstraße animieren. Gründe auf die Straße zu gehen gibt es für die Bremer Friedensaktivisten allerdings genug. Im Mittelpunkt der Kundgebung wird die Beteiligung deutscher Streitkräfte am Nato-Krieg in Jugoslawien stehen. Weitere Themen sind der Tschetschenienkrieg und die bundesdeutsche Waffenlieferungen in Krisengebiete.

Die Bremer Aktion ist eine von 40 Veranstaltungen bundesweit während der Ostertage, die eine friedenspolitische Wende in der deutschen Politik fordern. „Der Kosovo-Krieg hat den Anspruch der rot-grünen Regierung, Friedenspolitik zu betreiben, als Lüge entlarvt.“, findet Armin Stolle vom Friedensforum. Mit ihrer militärischen Intervention hätten die Nato-Länder kein Unrecht verhindert, sondern ebenfalls Menschen getötet und vertrieben. Statt auf militärische Gewalt sollte die Bundesregierung auf zivile Konfliktlösung und Verhandlungen setzen, so Stolle.

Auf der Bremer Kundgebung wird die Juristin Antonie Brinkmann zum völkerrechtswidrigen Nato-Einsatz im Kosovo sprechen. Im Anschluss hält der ehemalige Bremer Pastor Dr. Ernst Uhl einen Rede zur Position der Kirche im Jugoslawien-Krieg. Wer an einem richtigen Ostermarsch teilnehmen will, muss sich nach Hamburg begeben. Die dortige Demo startet am Samstag um 13 Uhr am Klosterstern. WiJo

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