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Ostberliner Bürger horten Kohlen

Ost-Berlin. Die Versorgung der Ostberliner Haushalte mit festen Brennstoffen ist gefährdet, wenn nicht schnell Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Nach Angaben des »Landesverbandes Brennstoffhandel Berlin-Brandenburg e.V.« sind Hamsterkäufe im Ostteil Berlins und dem Umland die Regel, derzeit könne der Großhandel nur 75 Prozent der Händlerbestellungen erfüllen. Käufer befürchteten, daß Subventionen für Festbrennstoffe zum Ende des Jahres wegfallen könnten. In Ost-Berlin gibt es noch 250.000 Haushalte mit Kohleheizung. Die Bestellungen der Verbraucher lägen um mehr als die Hälfte höher als im vergangenen Jahr, sagte der Vorsitzende des Verbandes, Hartmut Schimanke. 300 Mark kostet die Tonne Kohle im Westteil Berlins, zwischen 45 und 80 Mark im Ostteil der Stadt und in Brandenburg.

Um soziale Härtefälle zu vermeiden, sollte die Bundesregierung, so Schimanke, den subventionierten Kohlepreis für die gesamte Heizperiode 1990/91 festschreiben. Mit einem neuen Subventionsprogramm könnten dann Kohle-Wertgutscheine vergeben werden, die nach dem Einkommen der Haushalte gestaffelt sind. Entschieden wies Schimanke den Vorwurf zurück, Händler hielten Brennstoffe zurück, um sie nach einem möglichen Wegfall der Subventionen teurer verkaufen zu können. Schimanke protestierte gegen Wettbewerbsverzerrungen zugunsten von einigen Westberliner Firmen. Diese erhielten auf Grund alter Außenhandelsverträge mit der DDR noch bis Jahresende Braunkohlenbriketts vom Ostdeutschen Großhandel zu einem Dumpingpreis, eröffneten im Osten Einzelhandelsfilialen und strichen dort für die sowieso schon verbilligte Ware noch einmal die Subventionen ein. ok

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