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Ost-West-Tram halb im Untergrund

■ BVG kündigt Linie vom Alex nach Tiergarten an. Bündnisgrüner Verkehrsexperte: Tram ans Tageslicht!

Eine weitere Tram soll den Berliner Osten mit dem Westen verbinden. Die neue Trasse werde vom Alexanderplatz in Mitte über den Potsdamer bis zum Magdeburger Platz in Tiergarten führen, kündigten die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) an. Die Crux: Die Tram ist eine halbe U-Bahn, sie fährt 1,5 Kilometer unter dem Leipziger Platz hindurch.

Nach BVG-Vorstand Hans- Heino Dubenkropp passiere die Tram zehn Haltestellen auf der Strecke Gertrauden-, Leipziger und Potsdamer Straße auf 4,7 Kilometern – davon ein Drittel unter der Leipziger Straße. Der bündnisgrüne Verkehrsexperte Michael Cramer, ansonsten recht zufrieden, findet das schlecht. Die BVG falle damit gar noch hinter die Autolobbyisten vom ADAC zurück. Die organisierten Automobilisten votierten ebenfalls für eine überirdische Straßenbahn.

Von der neuen Trasse sollen vor allem die Bewohner aus dem Raum Weißensee/Hohenschönhausen profitieren. Angesichts des zu erwartenden hohen Fahrgastaufkommens – allein am Spittelmarkt wird täglich mit bis zu 70.000 Passagieren gerechnet – sollen die Strabas im Abstand von 2,5 Minuten fahren. Mit rund 176 Kilometern ist das Berliner Straßenbahnnetz bereits jetzt das größte Deutschlands. Etwa ein Drittel der Strecken sind inzwischen saniert. Baubeginn für die U-Tram ist Ende 1998, im Jahr 2000 soll sie rollen. Damit es soweit kommt, ist wieder einmal ein neues Finanzierungsmodell vorgesehen. Die Gesamtkosten von etwa 400 Millionen Mark sollen über etwa zehn Jahre verteilt durch private Geldgeber vorfinanziert werden. ADN/cif

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