piwik no script img

Ost-Timor: Armee stürmt Kirche

■ Amnesty macht Armee für zwei Tote verantwortlich

Jakarta/Sydney (afp) — Auf der von Indonesien annektierten Insel Ost-Timor sind am Montag zwei Menschen getötet worden. Über die Umstände des Todes der beiden gab es jedoch am Dienstag unterschiedliche Angaben. Während die indonesische Armeezeitung 'Angkatan Bersenjata‘ meldete, eine aufgebrachte Menge habe sie gesteinigt, berichtete Amnesty International (ai), die Männer seien beim Sturm der Armee auf eine katholische Kirche umgekommen. Die Gefangenenhilfsorganisation forderte die australische und die indonesische Regierung auf, die Darstellung der Armee zu untersuchen. Amnesty habe seine Informationen aus verschiedenen Quellen erhalten, diese müßten nur noch abschließend bestätigt werden. Demnach hatten 20 junge Leute in der Kirche von Dili Zuflucht vor den Militärs gesucht.

Die Armee teilte mit, der Priester habe den Soldaten den Zutritt zum Gotteshaus erlaubt, dort seien dann Messer, Fahnen mit regierungsfeindlichen Parolen und eine Flagge der Unabhängkeitsbewegung Fretilin gefunden worden. Nach Augenzeugenberichten waren dann Schüsse zu hören, und die Soldaten hätten etwa 20 Menschen abgeführt. Anschließend seien zwei Leichen gefunden worden. Über die Namen der Getöteten machten ai und die Armee unterschiedliche Angaben.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen