Opferschützer verlangen "mehr Einsicht": Weißer Ring kritisiert Migranten
Neue Runde im Schlagabtausch über Jugendkriminalität: Nun wirft die Opferschutzorganisation Weißer Ring den Migrantenverbänden Verharmlosung vor.
OSNABRÜCK afp Der Vorsitzende der Opferschutzorganisation Weißer Ring, Hans-Dieter Schwind, hat den Migrantenverbänden in Deutschland vorgeworfen, das Problem um straffällig gewordene Ausländer zu verharmlosen. Er wünsche sich von den Verbänden "deutlich mehr Einsicht", sagte Schwind der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Freitag. Das Abwiegeln der Migrantenverbände helfe nicht. Fakt sei, dass türkische Jugendliche dreimal so oft straffällig würden wie deutsche, bei Eingebürgerten sei das Verhältnis gut zwei zu eins.
"Die aktuellen Probleme sind nur die Spitze des Eisbergs", sagte Schwind der Zeitung: "Wenn darauf nicht präventiv wie repressiv reagiert wird, fliegt uns das in den nächsten Jahrzehnten um die Ohren." Schwind forderte eine Staatsbürgerschaft auf Probe, um straffällig gewordene Deutsche mit Migrationshintergrund leichter des Landes verweisen zu können: "Wer nach seiner Einbürgerung wiederholt als Gewalttäter auffällt, von dem sollte man sich verabschieden."
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