FILM : Opfer unseres Reichtums
Heimlich gefilmt wurden die kurzen nächtlichen Sequenzen mit den gespannt und ängstlich schauenden Menschen, die selbst gebaute Leitern mit sich tragen. Entstanden sind sie im September 2005, als mehrere Hundert afrikanische MigrantInnen versuchten, kollektiv die Grenzanlagen von Ceuta und Melilla zu überwinden. Etwa 400 von ihnen gelingt es, auf die spanische Seite zu gelangen. Viele mehr müssen zurück, werden beschimpft, verprügelt, gejagt und beschossen von marokkanischen Soldaten – nicht alle überleben. Der malische Regisseur Kal Touré hat für seine Doku „Victims of the Riches“ einige nach ihrer Rückkehr nach Mali vor die Kamera geholt. Sie erzählen von verzweifelter Hoffnung auf ein besseres Leben, von Enttäuschungen über rassistische Beschimpfungen, von Erniedrigungen durch Polizei oder Soldaten und vom Entsetzen über die Brutalität, mit der sie an den Grenzanlagen abgewehrt wurden. GK
■ Mo, 29. 11., 20 Uhr, 3001, Schanzenstraße 75 (im Hof)